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n auf Knechtschaft. werden darf. Diese Schuld ist ja in Wahrheit eine Ver-
i der pflichtung , der Masse zu geben, was sie nicht hat: die ideale Gestalt,
1, um nicht von ihr zu entlehnen,- was sie hat, um es ihr mit einiger Aus-
vissen s<mücdung zurüczugeben, sei nun Eitelkeit oder gemeine Habsucht das
ytion Motiv. Die Kunst als ideale Thätigkeit gehört wesentlich zu den großen
beab- geistigen Sphären , welche nach der einen Seite zwar der edelsie AusSzug
erials aus dem Vorhandenen, aber nach der andern Seite die großen Hebel
er ist, find, welche, indem sie.den Kräften eines Volks und einer Zeit Ausdru>k
i Be- und Bewüßtsein geben, wesentlich neue Bahnen eröffnen und die Mensch-
i dem heit mit gewaltiger. Hand vorwärts führen, Besonders belehrend über
sition, diese doppelie Stellung der Kunst, das Publifum und seine Gunst zu
e sich bedürfen und voch über ihm stehen zu sollen, ist die Schauspielkunst
erden und ihre Geschichte. == Die solgenden 68. entwickeln hauptsächlich ven
ndern zweiten, allgemeineren Standpunct, in welchem jener ethische als eine
mmte, einzelne Seite enthalten istz sie geben eine furze Uebersicht der allgemei-
auch nen Zustände, betrachtet unter der Frage, welches die Stellung ves Künst-
Auch lexs zu denen, für die er arbeitet, sein muß, wenn diese Arbeit frei sein
ichtetz soll. Die Betrachtung ist keine eigentlich geschichtliche, entnimmt aber die
rhält- verschiedenen Wendungen, die jene Stellung nehmen kann, natürlich der
rische geschichtlichen Erfahrung.
1 Über
r die S. 503.
(„w.
In dem nakurgemäßen Zustande, wo die Kunst eine nationale (F. 423) ?
' und und öffentliche ist, wird die Freiheit jener Thätigkeiten weder durch die
I< so, Herrschaft der wythischen und sagenhaften Stoffe (8. 417), nog durch die
r das verbreitete Auffaßungsweise gehemmt; der Unterschied von Kennern und 2
s auf Nichtkennern besteht in gewissem Sinn, aber er begründet keine Kluft und die
entlich gleichzeitige Bücksiht auf. beide, sowie der natürliche Wettstreit mit den
tische, Kunstgenoßen , fördert anregend und belebend den Künstler im innern Bau
ntrifft, seines Werks.
tands, |
reiheit 1. Im zweiten Theil 5. 423 wurde das Verhältniß der Kunst zum
unter Publikum in seiner organischen Gesundheit einfach hingesiellt, die Kunst
<ichte als die Frucht der Gesammtkräfte eines Volks und Zeitalters, als die
igung geistige Zusammenfaßung des Lebens bezeichnet, die diesem sein eigenes
jischen unendlich erhöhtes Bild zurückgibt, So soll es sein, so war es in guter
<ens- Zeitz jeht aber gehen wir von da aus, um nachher auch unlebendigere,
- den verwieltere Zustänoe ins Auge zu faßen, Diese gute Zeit war das
dahin Alterthum und Mittelalter, die Zeit, wo die allgemeine Phantasie der
ie zur besondern durch Aufbau jener zweiten Stoffwelt vorarbeitete, welche sich
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