Full text: Die Kunst überhaupt und ihre Theilung in Künste (3. Theil, 1. Abschnitt)

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ill ihnen freien Stolzes3 dieser gebietet ihm, sich“ suchen zu lassen, aber keineswegs 
estimmt- verbietet er ihm, fich Aufgaben geben zu laßen, sondern nur, solche Auf- 
uf dieser gaben anzunehmen, denen er nicht ansicht, daß das, zunächst durch einen 
olfsgeiste fremden Willen gegebene, Motiv dem Genius zusagt und sich zu einem 
iste ver- eigenen, inneren erheben läßt. Darüber gibt eine kurze Meditation dem 
iodernen Künstler Licht und fühit er, daß der Stoff seine Phantasie als ein ihr 
war der entsprechender erfaßt, so ist es eben, als hätte er ihn selbst entde>tz die 
hre und Stelle der Entde>ung ist nur eine andere geworden, ex findet ihn, statt 
Zeichen direct in der Welt des Naturschönen, durc< Vermittlung der Besteller. 
»ur<aus Doch wenn man auf eine andere Seite sieht, nämlich auf die subjective der 
rx allge- Composition, so scheint die Bestellung allerdings mehr Hemmendes zu enthal- 
siez dcr ten, als die furze Andeutung zu 8. 393 und die gegenwärtige Er- 
der Er- wägung aussagt; sie gibt nämlich häufig nicht nur den Stoff, sondern auch 
ige und einen allgemeinen Umriß der Composition, und zwar noc: näher beschränkt 
durch die Bedingungen des Gottesdiensies, des Locals, der Wandfläche, 
Aufstellung u. dgl. Allein wie zu 8, 393 gesagt ist: ein Gegebenes um- 
bilden beweist mehr Freiheit, als objectlos machen, was man mag, so 
wird dem schöpferischen Geiste auch diese Fessel zu einer Quelle erhöhter 
zustande Selbstthätigkeit werden. Gerade die gegebenen Bedingungen werden von 
irschönen ihm genöthigt, sich in neue, fruchtbare Motive zu verwandeln, er kann 
er keine ihnen gegenüber dieß und jenes, was ex bei völlig freier Regung gekonnt 
erheben hätte, nicht, aber er kann Anderes, er erzeugt gerade in diesen Bedingungen 
1 bedarf, das individuelle Kunstwerk. Welche fruchtbare Motive haben Baufünfstler 
1d daher aus Schwierigkeiten des Orts und Bodens, Maler aus bestimmten 
eist von architektonishen Flächen gezogen! Auch das Material kommt theilweise 
mmender vorläufig shon hier in Betracht, denn anderweitige Umstände können ein 
solches fordern, das der Kunstweise an sich weniger günstig ist, oder das 
gewünschte überhaupt nicht zur Hand sein: auch diesem Hinderniß entlo>t 
estellung der ä<hte Künstler Schönheitsquellen, er weiß 3. B. Holz oder Bacstein, 
ten vor- wo ihm gewachsener Stein ursprünglich willkfommenex gewesen wäre, zu 
: verhält neuen, bedeutenden Motiven zu benützen. Eine neue Schwierigkeit scheint 
als siez sich jedoch aufzudrängen, wenn man erwägt, daß bei der Bestellung das 
diese be- Gegebensein von außen nicht zu Ende ist, nachdem der Künstler den Auf- 
es darf trag sammt seinen nähern Bedingungen angenommen hat, Nichts ist 
von der nämlich s<aamhafier, heimlicher und will unbelauschter sein, als das Be- 
6 Thä- wußtsein des Künstlers in den Momenten von der Conception bis zum 
dürfnisse Abschluße ver Composition des Kunstwerks; gerade darin aber kann er 
bar und sich gehemmt sehen durch den Willen der Besteller, deren Bewußtsein dem 
der Ab- seinigen während dieses innern Prozeßes belauschend, controlirend, über- 
1 ächten wachend gleichsam über die Schulter ins Blatt sieht. Diese wirklich drü- 
eit nicht Fende Hemmung tritt jedoch in dem Zustande, von dem hier noch die
	        
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