jeilt shen Instruments vor der Ausführung in einem Zuhörerkreise vorstellen,
einer und nachdem sie schon gefunden war, begegnen wir den bekannten stehen-
nver- den Wendungen, Bildern, metrischen Säßen, namentlich Vers - Endungen,
rden, welche nun diesem naiven Improvisator freilich ein Aushilfebedürfniß
atur- waren, wie jenem Kunst-Jmprovisator, aber der ganze Prozeß ist himmel-
[osig- weit von dem des letteren verschieden und gehört unter den Begriff der
naiven Kunst, der seines Orts aufgeführt werden wird. Dem falschen
von Bilde der Ursprünglichkeit in der künstlihen Improvisation nähert sich
agen, nun aber die Dichtweise der revolutionären Genialität in dem Grade,
Vor- in welchem sie sich von ihrem Prinzip zur Renommage der Plötlichkeit im
sten Produziren verleiten läßt, Der Ort für dieses Glänzen ist eigentlich das
euer- gemischte Gebiet des Geselligen und Aesthetishen, wo der Wettstreit im
iesen Hinwerfen gereimter bonmots und dergl. berechtigtermassen vom Hebel der
aber Bewunderung wartender Zuhörer beschleunigt wirdz doch hat Mancher,
rbor- dessen Talent zu höherer Leistung berufen war , hier seine Kräste vergeu-
Besen det, z. B. Schubart, der gleichzeitig ein Gedicht machte, einen Brief dictirte
hörer und dergl. Kunststücke mehr. =- Es erhellt nun, daß diese ganze Form,
igkeit se:bst die freiere unter 1. dargestellte, nur der Poesie angehören kannz
imen fordert aber seibst diese geistig rasche Kunst ein hinreichendes Meditiren
vergl. in ungestörter Einsamkeit, so wird man im Gebiete der bildenden Künste
olfs- um so weniger von einem eigent:ichen Improvisiren reden können, weil
n sie hier ver Weg vom innern Entwurfe zur Ausführung viel länger ist: der
aber seltene Fall genialen Hinwerfens einer Skizze in einem Augenbli>, wo
nach der Künsfiler nicht einsam mit sich zu Rathe gehen kann, sondern, der
lans Besteller oder sonst eine Umgebung dem raschen Entstehen zusieht, mag
ital. als analog jener Form der Unmittelbarkeit in der Poesie angeführt wer-
auf den. Die Musik liegt ungleich näher und bietet verwandte Erscheinungen
das dar. Besonders belehrend ist aber das Schauspiel in seinen früheren
aupt, Versuchen, sich als Stegreifspiel yon der Dichtkunst loszumachen und ganz
cden- der Eingebung des Augenblicks zu folgen; hier sieht man insbesondere,
unde in welche tiefe Abhängigkeit vom grob naturalistischen Volkssinn eine sol<he
itert, Kunstweise sinkt. Darüber vergl. Geschichte der deutschen Schauspielkunst
r im von Ed. Devrient B. 1 und 2.
Aus-
gene
bsicht 6. 507.
1 mit Aus jener Unfreiheit und dieser unwahren Freiheit tritt die Kunst heraus 1
elnd, durch ihre Verbindung mit der wahren Bildung. Diese, zunächst in den höheren
auch Kreisen durch Vermittlung der Wissenschaft erworben, drückt jedoch der von
rde ; ihr freigelassenen und begünstigten Kunst vorerst einen esoterischen Charakter
ifali- auf, ss daß sie mitten im Elemente edler Humanität gelehrt und unvolksthümlich
Viscber's Aefstheiil. 3. Band.
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