Full text: Die Kunst überhaupt und ihre Theilung in Künste (3. Theil, 1. Abschnitt)

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jelhaft Kunstvereine, die Kunstausstellungen, die Preisvertheilungen 
Faden mit oder ohne Concurrenz bei vorgeschriebenem Gegenstande, die Anlegung 
zenden von Sammlungen moderner Kunsiwerke , die Verloosungen hervorgegan- 
rschaft gen: fünstliche Mittel, die sich zu der Lebensfülle, welche die Kunst unge- 
uternd sucht aus dem flüßigen Rapport mit dem gesammten Volksleben zieht, so 
verhalten, wie die einzelnen Parteien, Vereine, Versammlungen u. s. w., 
die in einem gebundenen Staatsleben einem freieren vorarbeiten, zu 
d am diesem, Sie sind yon großem Nußen, aber sie haben alle etwas Absicht- 
Pub- liches, Wemachtesz sie sind Nothmittel in einer Zeit, wo die Quelle der 
) aber Kunst nicht frei und voll von selber sprudelt z sie zeugen von gutem Wil- 
durch len, haben aber etwas Armes und Knappesz sie unterstüßen , fördern, 
Höfen wecken den Künstler, binden ihn nicht in seinem freien Schaffen, aber 
ildung begeistern auch nichtz sie sammeln und vereinigen, ohne ein immanentes 
-; und geistiges Gesammtleben der Künstler unter sich und mit dem Publikum zu 
ändert erzeugen. An diesen Erscheinungen beschäftigt uns hier die Seite, nach 
durch der sie den Zwe> haben, Kunstsinn im Volke zu we&>en, nur mittelbar, 
Diese sofern dieser, wenn er wirklich geweckt ist, den schaffenden Künstlergeist 
el die naturgemäß hält, hebt und treibt. Da ist es denn klar, daß das Sam- 
vesent- meln, Ausstellen, Verloosen yon Kunstwerken, die nac< Zweig, Stioff, 
fassen- Behandlung bunt gemischt sind, dur< eine zu diesem Zwe> besonders 
aber gebildete Gesellschaft, neben heilsamer Anregung und rühmenswerthem 
m der Verdienst do<m auch der zerstreuten Naschhaftigkeit, Eitelkeit und wohlwei-/ 
Kunst sen Kenner- und Gönner-Miene ä<ht moderne Nahrung giebt, Auch die 
unge- Sammlungen alter Kunstwerke, meist in der früher geschilderten Zeit durch 
Die Fürsten angelegt, die Galerieen, sind hier zu erwähnenz ihr bildender 
ehand- Werth für Publikum und Künstler ist unberechenbar, aber an sich ist shon 
minder ihre Existenz ein Beweis, daß zur Zeit der Sammler die Kunst nicht 
n und wahrhaft lebte, denn wo sie lebt, werden sol<e Herbarien, worin Kunst- 
in das werke, von ihrem Ort, an den sie hingehören , hinweggerissen in zerstreu- 
ndlich. ender, betäubender , abspannender Menge und Mannigfaltigkeit vereinigt 
it dem sind, überhaupt nicht angelegt. Nur Wenige vermögen die sinnliche und 
henden geistige Abstraction zu vollziehen, daß sie dem einzelnen Kunstwerk einen 
resfen, einzelnen Besuch und gesammelte Betrachtung widmen. Was aber keiner 
telalter großen Stadt fehlen sollte, sind neben den Abgüßen der bedeutendsten 
> ver- Antiken , Modellen der bedeutendsten architektonischen Werke der Vergan- 
ntische genheit gute Copieen der großen, namentlich monumentalen Werke der 
lehrten Malerei, nicht blos wegen ihres absoluten Werths für die Studien des 
leben; Künstlers (die wir hier no< nicht in's Auge fassen), sondern für das 
vständ- Volk, damit es sehen, daher auch die moderne Kunst würdigen lerne und 
so ein empfänglicher und fördernder Boden für die lebende Kunst werde. 
id dis Was nun aber die unmittelbare Förderung der Kunst betrifft, welche yon 
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