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en; Die erneuerte Auschauung und ausdrückliche Beobachtung seßt aber nicht
zen nur eine allgemeine Uebung des Auschauungs-VPermögens (S. 510), sondern
oll- uach eine Bildung desselben durch wirkliche Thätigkeit am Materiale (5. 491)
eh- voraus, ja sie läßt sich von der leßtern so wenig trennen, daß dieselbe wenigsiens
irh mit den ausdrücklicheren Weisen des Änschauens (5.511, 9.) eutweder als vor-
rde läufige versuchsweise Ausführung einzelner Theile des Kunstwerks (Studien)
hat oder als schon gültige theilweise Ausführung bereits Hand in Hand geht.
em Wir werden zu einer neuen Erörterung, der über die Technik nämlich,
len noh stärker, als bisher, hingedrängt, Schon die früher vorausgesegte allge-
ieß meine Uebung des Blies begreift auch die Uebung dur< Technik schon in sicht
lich nur dur< Darstellen lernt man sehen, nur das Auge erkennt Formen,
en zu dem eine Hand gehört, welche sie shon nachzubilden versucht hat.
ing Nimmt aber nun der Künstler ein Naturschönes ausdrücklich vor sich, um
St, das zu unbestimmte innere Bild desselben zu schärfen und zu beleben, so
on sicht er es natürlich nicht blos an, sondern er bildet es sogleich nach.
im Auch diese wirklihe Ausführung muß, wiewohl es sich niht mehr blos
der von der Boraussezung einer technischen Thätigkeit als einer vorhergegan-
der genen handelt, sondern eine sol<he nun als gegenwärtige eintritt in unsern
Fr. Zusammenhang, hier pyorausgenommen werden, denn sie gehört zur Vor-
zen arbeit der Ausführung und der Accent fällt nicht auf die Technik, sondern
ind auf eine erneute Anforderung des Naturschönen an die Anschauung und
16) Auffaßung, Unzweifelhaft gilt es yon der sogenannten „Studie“ (man
pie gebraucht das Wort im Unterschied yom Studium als allgemeiner Bildung
56 der fünstlerischen Fähigkeiten weiblich), daß sie unter den Begriff der
45) Vorarbeit fällt. Ein einzelner Baum, irgend ein Landschaftstü>, Thier,
un menschliche Gestalt oder ein Kopf kann nun pon einem Künstler mit
ens voller Birtuosität ausgeführt werden, aber sofern die Ausführung nur den
rbe, Zwe hatte, bestimmte Formen genau zu erfaßen und in fünstlerischer
or Nachahmung zu fesseln mit dem Vorbehalte, diese Nachahmung eines Stoffs,
den der nur einen Theil des Kunstwerks bilden soll, bei der Aufführung des
und Ganzen selbst wieder nachzuahmen, ist sie eben eine Studie. Von Studien
eca nac< Werken anderer Künstler reden wir hier nicht, denn sie haben nicht
'88- diese Bedeutung, sondern gehören zu den allgemeinen Ausbildungsmitteln
eus des Künstlers. Uebrigens macht niht nur der Bildhauer und Maler,
Be- sondern auch der Dichter Studien, wenn er einzelne Theile eines Ganzen
zu aus frischer Erinnerung einer aufmerksamen Anschauung vorläufig aus-
Urz führt, wobei natürlich die zweite Nachahmung wegfällt, wofern man nicht
die weitere Ueberarbeitung des Concepts und die lehte Schrift als solche
ansehen will, Wenn nun aber ein Naturschönes als Theil eines Kunst-
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