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© den er mit Robert Galget eingegangen war. Dieser verpflichtete
x sich, als Färber treu und sorgfältig zu arbeiten, mit aller Kraft
| und bestem Wissen das Interesse des Unternehmers zu wahren und
ü ohne dessen Erlaubnis keine Färbearbeiten zu übernehmen (wohl
für fremde Bestellung), auch gehorsam zu sein dem Tarbet so-
wie dessen Aufsehern. Der Lohn war auf 90 Taler pro Jahr an-
gesetzt, außerdem hatte er eine angemessene Wohnung und Brenn-
holz zu beanspruchen.
Vier Jahre lang scheint die Unternehmung in Betrieb gewesen
4 zu sein, Tarbet machte während dieser Zeit mehrfache Reisen inner-
a halb Rußlands sowie über die polnische Grenze zum Ankauf von
5 Wolle und Färbemitteln. Es wurden demnach Wollstoffe produziert,
© die dann vom erwähnten Tuchscherer zubereitet und vom Färber
X gefärbt wurden.” Bald jedoch verließen die beiden Meister, Scherer
n und Färber, die Unternehmung, auch ein dritter Meister begab
S sich in die Heimat. Mit dem Färber Galget gab es nämlich schon
E früher Plackereien, denn er beschimpfte den Unternehmer sowie
5 die anderen Arbeiter und bedrohte sie mit dem Messer, so daß
h Tarbet ihn loszuwerden suchte. Ob er auch russische Arbeiter be-
ME schäftigte und ob der Betrieb noch weiter fortdauerte, ist nicht
X bekannt; seit 1688 verlautet in den Quellen nichts mehr davon‘).
% Auch mit der Papierproduktion war es noch schwach
x bestellt, obwohl im 16. Jahrhundert eine Papiermühle bei Moskau
5 vorhanden war. Freilich war um 1576, als ihrer Erwähnung getan
7 wurde, ihr Betrieb bereits eingestellt. Im 17. Jahrhundert wurden
7 jedoch weitere Versuche auf diesem Wege gemacht, da das auf-
+ gekommene Buchdruckergewerbe und das viele Papier, das in den
# Moskauer Kanzleien verbraucht wurde, die Begründung einer Papier-
5 fabrikation im Lande selbst nötig machten. In der Tat wurde um
T 1640 eine neue Papiermühle errichtet, doch der Preuße Frum, der
S die Russen die Papiermacherkunst lehren sollte, verließ Rußland
5 bald wieder, so daß auch aus diesem Versuch nichts werden konnte.
7 20 Jahre später sollte auf Geheiß des Patriarchen Nikon (1665)
© eine Papiermühle bei Moskau für den Bedarf der staatlichen Druckerei
d angelegt werden. Die Arbeit wurde von 6 Meistern verrichtet und
"U l) Erg. Hist. Act., Bd. X, Nr. 92. Nowizkij, Zur Geschichte der Ein-
führung der Tuchfabrikation im 17. Jahrhundert, Samml. ‚Die Arbeit in Rußl.“
1924. Nr. 2, 5. 28 ff:
Kulischer, Russische Wirtschaftsgeschichte. I.
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