Full text: Russische Wirtschaftsgeschichte ([3], 1. Band)

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£s waren, so waren es doch Versuche, nach dem Beispiel von West- 
zn europa neue Industrien — Seiden-, Glas- und Papierindustrie — 
m einzuführen, die bereits vorhandenen — Metall-, Waffen- und Tuch- 
l- industrie — ebenfalls nach westeuropäischem Muster zu vervoll- 
T- kommnen und auszubauen, und es war damit der Grund zur wei- 
at teren Tätigkeit auf diesem Gebiete gelegt worden. 
le 
es 
4 $ 11. Das Finanzwesen. 
er Der Haushalt der Großfürsten und Teilfürsten weist für die 
in ältere Zeit keine nennenswerten Unterschiede gegenüber der Wirt- 
mn schaft von Großgrundbesitzern, Bojaren oder Klöstern auf. Der 
ß Fürst war in erster Linie Grundbesitzer und Sklavenherr; nicht 
se bloß im 14., sondern noch zu Anfang des 15. Jahrhunderts werden 
ei gekaufte Waldbienenzüchter, Unfreie, die Hunde zur Jagd ab- 
mn richten, Biberfang, Falkenjagd usw. betreiben, erwähnt, die in der 
ie fürstlichen Wirtschaft angestellt sind!). Sie hatten die Aufgabe, 
g den Fürsten und seinen Hof mit allen notwendigen Produkten zu 
CE versorgen, mit Erzeugnissen des Ackerbaues, der Viehzucht, des 
n Fisch- und Tierfanges, der Bienenzucht. Darin traten auch später 
ig nur geringe Änderungen ein. Auch jetzt lebte der Fürst von diesen 
as Erzeugnissen, deren Vorräte sich auf seinen Höfen ansammelten. 
N Nur daß allmählich die unfreien Leute freigelassen?) und durch 
freie ersetzt wurden, denen Biberfänge, Fischereien, Waldbienen- 
stöcke zur Ausbeutung überlassen wurden. Diese ihre Tätigkeit, 
die im Dienste des Fürsten ausgeübt wurde, wurde mit Land be- 
lohnt und sie scheinen die ersten Inhaber von Pomestje gewesen 
zu sein. Die Bauern der Umgegend hatten ihrem Rufe zu folgen 
Y und die für den Betrieb nötigen Arbeiten zu leisten?). Wie bereits 
; oben erwähnt, mußten sie an der großfürstlichen Jagd, am fürst- 
° lichen Fischfang teilnehmen, beim Heumähen auf fürstlichen Wiesen 
: die nötigen Arbeitskräfte liefern; des Fürsten Rosse wurden bei 
ihnen zur Aufzucht untergebracht, sie hatten die fürstlichen Diener 
mit Speise und Trank zu versehen. Die ursprünglichen Lasten 
der Bevölkerung bestanden in diesen Naturalleistungen, zu denen 
1) Samml, v. Staatsurk., Bd. I, Nr. 21f., 25, 40, 106. 
2) Samml, v. Staatsurk., Bd. I, Nr. 24, 26, 
3) Bachruschin, Der fürstl. Haushalt, :S. 5098 ff. 
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