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is der Maler keine Materie, an die er seine Darstellung fixirt und durch die
iw: er sie ausführt, aber das Material, das er für beide Zwe>e anwendet,
er hat mit dem dargestellten Gegenstande nichts zu schaffen, Mittelbar ist
a“ wohl ein Zusammenhang, aber nicht einmal ein solcher, wie zwischen der
nt Beschaffenheit und Textur des Stoffs, dem der Bildhauer den Mantel
ie der reinen plastischen Form überwirft, und dem Gegenstande, dessen Form
en er nachahmt, denn zwischen dem Gefühle des Festen und Gediegenen in
jen diesem und dem Gefühle des Steins oder Erzes ist doh eine innere
ein Beziehung und die Oberfläche des letztern soll eben in ihrer Körperlich-
ar keit vo<m einen Anflug von Aehnlichkeit mit den obersten Bede>ungen der
ng nachgeahmten Gestalt zeigen, zwischen den flüssigen, vertro>nenden Mitteln
3e- dagegen, mit denen der Maler die Oberflähen der Dinge allein nachah-
R men kann, und zwischen der körperlichen Natur dieser Dinge selbst besteht
eine solche Beziehung nicht, da handelt es sih nur um Schein, und blos
für die größere Vollkommenheit dieses völligen Scheins ist das eine Mit-
tel zwe>mäßiger, als das andere, Das Mitwiegen des Materials ist also
um einen großen wesentlihen Schritt ein entfernteres, als in der Sculp-
R. tur. = Der 8, stellt nun zuerst nur das Allgemeinste auf, die Haupt-
ng momente werden weder in das Technische näher verfolgt, no< aus ihnen
ves die Schlüsse für den innern Geist diefer neuen Kunstform gezogen. Daher
nd wird sogleich der erste Act, das Bilden des Umrisses, no< nicht unter sei-
Pie nem eigentlihen Namen Zeichnung spezieller erörtert. Es ist dieß nun
Fr aber ein Act von ganz eigenthümlicher, nicht so leicht zu begreifender Art.
hts Schon in der Lehre von der Bildnerkunst sahen wir, wie das, was hier
kus der Künstler darstellt, eine reine Grenze, für sich eigentlich ein Nichts ist:
die das formfüllend Körperlihe wird vom Gegenstande weggelassen und der
der reine Umriß, die Linie, bis zu welcher die Materie den Raum erfüllt hat,
der an einem andern formfüllend Körperlichen hervorgebracht, das unmittelbar
WIE mit dieser Schönheit der reinen Grenze no< viel weniger zu thun hat,
sem als im Gegenstande Bein, Fleisch, Blut u. s. w. nac< den Atomen ihres
en. Stoffbestandes. Die Malerei nun nimmt in ihrem ersten Acte dieß reine
Nichts, als wäre es ein Etwas, für sich und wirft es als sichtbare Linie,
die ein Leeres umschreibt, auf eine Fläche, Dieß Verfahren ist ja das
ial- einzig mögliche, wenn sich die Kunst der materiellen Darstellung entschla-
mt gen will: was in der Plastik die reine Grenze des Steins , Erzes war,
rgl. das muß nun, weil nichts mehr da ist, dessen Grenze es sein könnte, hin-
ein geschrieben werden, als bestünde es für sich; damit muß ich anfangen,
uch muß scheinbar so zu einer neuen grobsinnlihen Verdichtung greifen, wenn
ger ich nun Ernst machen will aus dem, was die Bildnerkunst auch schon im
r< Sinne hatte, daß nämlich nicht die ausfüllende Masse , ihr Durchschnitt,
iche sondern rein nur ihr Aufriß, ihr Ende auf allen Puncten als Linien-