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Musik ganz naturgemäß annimmt. = Die Figuration der horizontalen Linie
ist nur die eine, abstracte Seite des Tanzes, die positive, concrete die Be-
wegung, wie sie sich während der Ortsveränderung und eben in deren
verschiedener Qualität über die ganze Gestalt nach allen Richtungen ver-
breitet. Die physiologische Wirkung, vermöge welcher die Musik in die
Nerven, die Glieder und so in unwillführliche Bewegung übergeht, wird
zum Gegenstande der Kunstthätigkeit und die Bewegung so zu einer gemessenen
und geordneten Ausstrahlung des idealen Gefühlspuncts der Seelen-
Erregung in das Sichtbare, in den Raum. Hier ist nun eine doppelte
Seite zu unterscheiden: die Schönheit der Bewegungen ohne bestimmtere
Beziehung auf einen Inhalt, der zum Ausdruc> kommen soll; wie ja in
der Musik selbst, auch abgesehen davon, daß das Innerliche, was sie aus-
drückt, in gewissem Sinn immer unbestimmt bleibt, ein formellerer Genuß
2.) des Schwebens und Wiegens in den Wellen der Töne von der gleichzei-
hm tigen tieferen Bewegung der Seele zu unterscheiden ist. Neben dem Spiele
rt; der Füße, des Rumpfes ist das der Arme und Hände (die im modernen
th- Ballet- Tanz so elend unthätig sind), das Neigen und Beugen des Kopfes
zen wesentlich: „ste rührt sich, die Cymbeln zum Tanze zu schlagen, sic weiß
ng, sich so lieblich im Kreise zu tragen, sie neigt sich und biegt sich und reicht
ick. ihm den Strauß“. Die plastische Schönheit der menschlichen Gestalt wird
ing zu lebendiger Musik, die Musik wird plastische Schönheit. Die Anmuth,
ter die Welle des Runden und Weichen als Ausdruck der fließenden, rinnenden
1d- Natur des Tons ist so sehr Grundbestimmung, daß sie auch die Gegensäße
der des Schönen, wie sie in jeder leidenschaftlich starken, in der männlichen
uß Bewegung gegenüber der weiblichen, und im Grotesk- Tanz hervortreten,
beherrschen und mildern muß. Zu der Bewegung des übrigen Körpers
fommt nun als bestimmterer Seelen-Ausdru> noch wesentlich die Mitwir-
zU- kung der Gesichtszüge. Dieß Moment führt uns dann unmittelbar zu der
zu nähern Aufgabe der Tanzkunst: nämlich den spezifischen Inhalt, die quali-
sti- tative Stimmung der Musik in der Aufeinanderfolge der Bewegungen aus-
<e zudrücken. Wie beschaffen solcher Inhalt sei, läßt sich nicht näher bestimmen,
zu ehe man auf den großen Unterschied des antiken und des modernen Tanzes
en eingeht; was aber das Verhältniß zu der Musik betrifft, so ist klar, daß der
<- Tanz weniger und daß er mehr sagt, als sie. Weniger: denn in der Dar-
nz stellung für das Auge durch die Bewegung geht verloren jene Unendlichkeit
er- in der Musik, die in irgend ein Gefühl die ganze Gefühlswelt legt und
nit ebendaher durch kein anderes Ausdrucksmittel zu erschöpfen ist; mehr, denn
jo das Unbestimmte wird bestimmt, wie denn 3. B. trauriger, ängstlicher,
'es banger, heftiger, beschleunigter, heiterer . Ton als traurende, fürchtende,
U- zürnende, versöhnte und glückliche Liebe zur Erscheinung kommt. , Es treten
nd nun aber hier verschiedene Stufen der Bestimmtheit des Ausdrus ein,
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