Full text: Sache, Leben und Feinde

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Fünites. Capitel. 
Zeit des ersten Schriftstellerthums 1864—1866. 
1. Der bisherige Theil meines Lebens unterschied sich in 
einem wesentlichen Punkte von dem nun folgenden. Er war ohne 
Anfeindungen verlaufen, die sich erst einstellen konnten, als die 
innerlich in mir gereifte Sache sich nach Aussen zu bethätigen 
und öffentlich sichtbar zu werden begann. Dies konnte aber erst 
mit dem Schriftstellerthum und mit der nebenhergehenden Ent- 
wicklung der Docentenwirksamkeit geschehen. Auch in diesem 
meinem Lebensbericht hat demgemäss bisher von der Sache nur 
als von etwas innerlich Vorbereitetem die Rede sein können. Erst 
im Laufe der verschiedenen Veröffentlichungen hat sich nun ihre 
Physionomie zu zeigen. Vorläufig muss die allgemeine Angabe 
genügen, dass eine reformatorische Grundlegung der Wissenschaft, 
eine Veredlung der Gesinnung und Weltanschauung und eine Um- 
gestaltung des gesellschaftlichen Daseins zu besserer Menschlich- 
keit die drei in der Sache belegenen Aufgaben sind. Auch bei 
der anscheinend geringfügigsten Thätigkeit habe ich das Hauptziel 
immer maassgebend sein lassen und all mein literarisches Thun 
entsprechend eingerichtet. Die Schwierigkeit hat für mich immer 
in der Vereinigung zweier Nothwendigkeiten gelegen. Ich hatte 
eine doppelte Aufgabe, nämlich erstens die Sache zu führen und 
zweitens für meine Existenz zu sorgen: Das Erste musste das 
Zweite erschweren und Opfer fordern. Ich habe aber niemals nach- 
gegeben, sondern stets Wendungen gesucht und gefunden, vermöge 
deren ich den höhern Zweck festhielt und förderte, ohne den 
niedern gänzlich zu verfehlen. 
Meine Schriftstellerlaufbahn hat Anfangs 1864 und zwar in 
populären |Zeitschriften begonnen. Erst 1865 gelangte ich zur 
Veröffentlichung von Büchern. Es war der Dr. Lindner, damaliger 
Redacteur der in Berlin erscheinenden Vossischen Zeitung, dessen 
Geneigtheit zur Aufnahme einiger Artikel ‚von mir in das populär- 
wissenschaftliche Sonntagsblatt jener Zeitung ich besonders hervor- 
heben muss. Er hatte sich bei der breslauer Universität als Privat- 
docent der Philosophie habilitirt gehabt, war aber noch nach dem 
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