Full text: Sache, Leben und Feinde

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allgemeinere Literatur mir schon damals nicht fernblieb, mag man d 
daraus entnehmen, dass ich das Erscheinen‘ einer neuen deutschen Ss 
Uebersetzung von. Byrons Werken benutzte, um für meine Ueber- te 
zeugung zu wirken. Ich war nämlich davon durchdrungen, dass ei 
der grosse brittische Genius, mit seiner internationalen Bedeutung, F 
kurzweg der Dichter des 19. Jahrhunderts und zugleich der poe- Zi 
tische Kritiker der Gesellschaftscorruption sei, wie sie in diesem d 
Jahrhundert zunächst in England am schärfsten sichtbar geworden Öl 
war und sich nun in den übrigen Ländern von Geschlecht zu SC 
Geschlecht entschiedener entwickelte. Auch stellte ich‘, indem de 
ich für die rationelleren und moralisch werthvolleren Theile ur 
des schopenhauerschen Gedankenkreises eintrat, Vergleichungen hc 
zwischen dem Pessimismus des Philosophen und den entsprechen- te 
den Anwandlungen des grossen Dichters an. Der philosophische 
und der dichterische Pessimismus wurden auf diese Weise erklär- lic 
lich und bis zu ihrem in der Wirklichkeit belegenen Kern durch- fa 
sichtig. ‘Doch ich wollte hier nicht besondere Gedanken erläutern, Sc 
sondern nur auf die Art hinweisen, wie ich die verschiedensten Cli 
Gebiete meinen einheitlichen Gesichtspunkten und Bestrebungen ur 
dienstbar machte. V: 
2. Bei der Nachdrücklichkeit,. mit. der ich mich in. Zeitschrif- SC. 
ten rührte, konnte es an Gegenbestrebungen nicht fehlen. Diese wi 
scheuten den offenen Kampf und nahmen die Gestalt heimlicher ni 
Gegenmachinationen an. Hatte ich irgendwo Fuss gefasst, so Gı 
setzte man sich dahinter, indem man bei den Redacteuren intri- ra: 
guirte und sie zu veranlassen suchte, mich nicht mehr schreiben tig 
zu lassen. Letzteres gelang öfter, misslang. aber auch bisweilen, ral 
wofür ich ein auch sonst charakteristisches Beispiel nachher schon Se] 
aus sachlichen Gründen anzuführen haben werde. Zuvor habe ich en 
jedoch erst die andere Seite meiner Schriftstellerthätigkeit zu be- wi 
leuchten, die in der Herausgabe von Büchern bestand. Auch diese Le 
Thätigkeit richtete sich von vornherein auf die dem modernen V. 
Geist entsprechende Verbindung allgemeiner und sozusagen geistiger ich 
Wissenschaft mit der Lehre von den materiellen Grundlagen der Ze 
menschlichen Existenz. In England war diese Verbindung alt und nic 
gleichsam classisch schon im ı8. Jahrhundert durch Hume reprä- rät 
sentirt, der als subtiler Philosoph und Nationalökonom in seiner un 
Zeit einzig hervorragte. In Deutschland dagegen war die Verbin- 
dung völlig neu; dort fiel sie schon an dem Engländer Stuart in 
Mill auf, der gleichmässig für seinen Tractat der Logik und für no 
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