r grösste Schonung. Die Schulfrohn verachtete ich und war in der
ır glücklichen Lage, den Unterricht, soweit er bei vorwaltender
IS Selbstbelehrung noch nöthig war, aufmichnehmen zu können.
:zt Meine beiden Knaben haben nie eine Schule besucht und sind
le des Tages mit einigen Stunden eigentlicher Arbeit ausgekommen-
ıt Der jüngere neigte mehr zu Sprachen und Literatur, der ältere
it zu Mathematik und Naturwissenschaft. Ich selbst hatte durch-
h schnittlich kaum eine halbe Stunde täglich nöthig, um beide Kna-
) ben zusammen in ihrer Selbstbelehrung zu unterstützen. Ohne
€ die Verschonung mit der gemeinen Schulfrohn, also mit der Sitz-
n quälerei und dem abstumpfenden ja geisttödtenden Kram, hätte
e auch wahrlich mein älterer Sohn nicht schon im Alter von 14
It Jahren ein wichtiges physikalisch Chemisches Gesetz entdeckt!
Alle Originalität, die er weiterhin entwickelte, wäre bei gemeinem
e Schulbesuch sicherlich zurückgehalten, ja wahrscheinlich für immer
e erstickt worden. Ich hatte die Knaben im Geistigen immer ihren
it Neigungen nachgehen lassen und sie an keine Schablone des Ler-
1. nens gebunden, wohl aber ihnen das Beste an Lehrmitteln in
h sorgfältigster Auswahl zugänglich gemacht. Gelegentlich beim
n Vorlesen und im Gespräch mit mir kamen sie mit leichter Mühe
+ zu Einsichten und zu einer Art des Verständnisses, wie sie keine
Mn öffentliche Schulung bietet. Der jüngere machte in seinem Gebiet
S mit Leichtigkeit Fortschritte, die den grossen Erfolgen des älteren
e in den exacten Wissenschaften entsprachen. Der Letztere hatte
n sich schon als kleiner Knabe durch eine ausserordentliche Anlage
n zum Rechnen ausgezeichnet, deren combinatorische Tragweite und
Originalität in den Wendungen schon im blossen Kopfrechnen,
dem Einzigen, worin ich hätte concurriren können, über meine
Kräfte hinausreichte. Die entsprechende allgemeine mathematische
Anlage führte dann später, nach den physikalisch chemischen Ent-
deckungen, zu neuen Auffindungen in der Algebra. Ebenso wie
s ich darauf gehalten hatte, dass dieser Geisteszug nicht zu früh-
a zeitig zu unverhältnissmässiger Einseitigkeit und Anstrengung führe,
; störte ich ihn dann auch später, Angesichts seiner bedeutenden,
d dem wissenschaftlichen Interesse der Welt zugutekommenden Er-
n gebnisse, nicht durch vorzeitige Belastung mit den Vorarbeiten für
e einen speciellen Erwerbsberuf.
. Nicht blos das Lernen, sondern überhaupt Alles bei meiner
ki Erziehung war meinen alten Grundsätzen gemäss darauf einge-
B richtet, das Dasein in jedem seiner Stadien lebenswerth zu machen