a
Bemerkung zum Schriftenverzeichniss
über die Plagiirung der Neuen Grundgesetze zur Physik und Chemie.
Die im Verzeichniss aufgeführte Schrift „Neue Grundgesetze‘“ etc.
-n erschien im Mai 1878 und erhielt sofort durch den Buchhandel eine um-
fassende Verbreitung im Inlande und nach Verhältniss der Sprache auch
;te im Auslande. Ueberdies waren schon vorher Prospecte derselben an zahl-
VL. reiche Fachgelehrte sowie an Akademien des In- und Auslandes versendet
/ worden. In diesen Prospecten war insbesondere das von meinem Sohn
A Ulrich entdeckte und von ihm in der Schrift selbst mit einer vollstän-
art digen Theorie und praktischen Anwendungen ausgestattete Gesetz wört-
VL. lich formulirt. Die einzige Aufmerksamkeit jedoch, welche die Gelehrten
k. dieser Schrift widmeten, bestand darin, dass sie dieselbe recht erfreulich
na kauften, sich aber, wie des Näheren nachher deutlich werden wird, auch
ee nachträglich deren neuen Inhalt für sich, wie der Volksausdruck lautet,
zu kaufen versuchten. Sie schwiegen Jahr und Tag über die Schrift in
Em den Fachjournalen, gaben aber mündlich die Parole aus, es seiin der Schrift
M. nichts Neues enthalten, das darin Enthaltene vielmehr schon überall zu
rs lesen, und ich hätte mich mit dieser Schrift ganz besonders blamirt. Dies
war die eine Seite des liebenswürdigen Gelehrtenverhaltens, dessen all-
er gemeine moralische Signatur in früheren berühmten Fällen seit meiner
en Schrift über Robert Mayer auch dem weiteren Publicum eindringlicher
die bekannt und durchschaubar geworden ist. Die andere, noch unwürdigere
die Seite, die das Zubehör hiezu bildete, zeigte sich bald und zwar zuerst in
be Deutschland, dann aber auch im Auslande. Als Beispiele führe ich nur
ig- folgende Fälle an, weil sie sich weniger auf das von mir Herrührende,
en. als vielmehr speciell auf das ebenso einfache als wichtige, darum aber
- auch handgreiflich verständlichere und zu handgreiflicher Aneignung
las äusserst bequeme Gesetz meines Sohnes über die correspondirenden
em Siedetemperaturen beziehen. Ich für mein Theil bin an die edlen Ma-
;ue nieren der Gelehrten, an gleichzeitige Verschweigung und Plünderung
Ne meiner Schriften durch sie, genugsam gewöhnt und hätte viel zu thun,
en wenn ich Derartiges im Einzelnen verfolgen wollte.
nur Zuerst ist ein Theil des Gesetzes der correspondirenden Siedetem-
der peraturen seitens eines Professors Winkelmann durch Vermittlung eines
en Mitgliedes der münchener Akademie, eines Professors von Jolly, als neue
en und angeblich Herrn Winkelmann gehörige Entdeckung Juni 1879 jener,
‚en Akademie vorgelegt und in deren Abhandlungen in Gestalt eines Auf-
ser satzes des Herrn Winkelmann veröffentlicht worden. ÖObenein ist die
ind Aufnahme einer sachgemässen Reclamation, die mein Sohn an Herrn
len ; } » .
von Jolly eingesendet hat, von diesem Herrn verweigert worden. Schon
kühner geworden, hat später Herr Winkelmann in einer Abhandlung
der wiedemannschen „Annalen der Physik“ (Jahrgang 1880) sich wesent-
sich lich den Hauptinhalt des Gesetzes der correspondirenden Siedetempera-
DS turen unter Umhüllung mit einer unerheblichen Abänderung angeeignet
und diese Manipulation dadurch gekrönt, dass er zugleich das Gesetz
dem Publicum gegenüber ostensibel als unwahr signalisirte. In diesem
Fall gelang es meinem Sohn, wenigstens einen Artikel zum Schutz seines
Gesetzes in die Annalen eingerückt zu erhalten.
Das vollständige Gesetz auch ohne den Schein einer Abänderung
ist im Februar 1880 der pariser Akademie der Wissenschaften als die
neue Entdeckung eines Herrn P. de Mondesir durch ein Mitglied dieser,
Akademie, den bekannten Chemiker H. Sainte-Claire Deville, vorgelegt