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7 Werken ‚stische Schönheit“, „Ideal“, „Humor“, „genrehaft“ u. dergl.; was
Ir Talent aber „malerische Schönheit“ im Unterschiede von der „plastischen“
ei sei, worin das Wesen des „Ideals“, des „Humors“, des „Genre-
OR haften“ bestehe, sagen sie entweder gar nicht, oder. sie sagen es
ln ur beiläufig, nicht in der Form begrifflichen Erörterung. Solche
Teen Begriffe können nun aber gar nicht einzeln für sich in erschöpfen-
T Dietet der Weise erörtert werden, da_ sie alle in so organischem Zusam-
Pr menhange mit einander stehen, dafs einer den andern voraussetzt
© und bedingt; denn eine wahrhaft wissenschaftliche Bestimmung der-
An selben ist durchaus nur in systematischer Form, d. h. im Organis-
„an mus des philosophischen Systems, möglich. Da nun selbst En
ST reinste Intelligenz den aus den Thatsachen geschöpften ‚Gedanken-
6 De inhalt ohne solche philosophische Feststellung der Grundbegriffe
eu mmerhin nur in aphoristischer Weise und für die Vorstellung,
. in I nicht aber im Zusammenhange und für das das begreifende Denken
darzulegen vermag, so bleibt selbst die gedankenreichste Darstellung
Den des kunstgeschichtlichen Stoffs doch schliefslich mit einer Subjek-
® nl lvität behaftet, welche gestattet, dafs der Leser, wenn er z. B.
Ss eine andere Ansicht als der betreffende Verfasser vom Wesen de
hm | „Häfslichen“ hat, nicht genöthigt ist, die an jene Ansicht geknüpften
nn olgerungen, etwa für die Betrachtungsweise der niederländischen
Kr Genremalerei, für richtig zu halten. Eine Ansicht bleibt eben nur eine
un Ansicht, d. h. sie hat, wenn sie sich nicht ihrem Inhalt nach auf
Zn eine objektive Nothwendigkeit des Gedankens stützt — und dies ist
a eben nur durch die systematische philosophische Betrachtungsweise
“ des Gesammtgebietes aller Grundbegriffe möglich — als solche in-
w dividuelle Meinung keine höhere Berechtigung als eine andere
HE wenn sie auch in Wahrheit das Richtige enthalten mag. >
S Dieser Mangel begrifflicher Nothwendigkeit, welcher
während der historischen Kritik selbst in ihrer reinsten Gestalt beiwohnt
rdneCN bildet, wie schon bemerkt, die Schranke dieser ganzen Stufenreihe
on Formen der Darstellung, welche auf dem Standpunkt des re-
flektirenden Verstandes verharren, und enthält die unabweisliche
Korderung, zu einem höheren Standpunkt fortzugehen, von welchem
Kunst allein eine objektiv-wissenschaftliche Betrachtung nicht nur des Ge-
7 Kunst sammtgebiets des Schönen und der Kunst, sondern auch aller ihrer
die Be sowohl begrifflichen wie geschichtlichen Erscheinungen angestellt
Tin Ihren) werden kann. Dieser höhere Standpunkt ist aber allein der des
ernünftigen Erkennens, oder genauer ausgedrückt: der phi-
Hohen losophischen Betrachtung der Kunst-Geschichte.
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