Full text: Von Plato bis zum 19. Jahrhundert (1. Theil, 1. Abtheilung)

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aber war eine Regeneration, nämlich eine Rückkehr des philosophi- DA 
schen Bewulfstseins zu Plato und Aristoteles angebahnt, aber inso- 0 
fern zugleich ein Hinausgehen über diese Standpunkte, als der AI 
Geist sich nunmehr als reines Denken nicht nur zu den Dingen VOTE 
verhält, sondern sich selber Gegenstand wird und somit auch die 18 
Gegenständlichkeit selbst als intellektuelle begreift. Diese dem Geiste der 10 
gegenüberstehende Welt ist so in ihrer Aeufserlichkeit aufgehoben seit, © 
und nur als innerliche vorhanden, oder: nur die geistige Welt existirt A 
überhaupt als wahre. Alles, was jenseits dieser Geistigkeit etwa der BE 
vorhanden sein mag, ist das Endliche, Zufällige, Schlechte, d.h. das MU 
Wirkliche zwar, aber nicht das Wahre. Durch die Aufhebung die- I 
ses Endlichen kommt der Geist zu sich selbst, als unendlichem, DeSGNT 
und ist mit sich versöhnt. — Die Welt der alexandrinischen Philo- zuten, 
sophie ist also die Welt der Idealität überhaupt, und in sofern „SCHOM 
nähert sie sich der allgemeinen Form ihrer Anschauung nach der an © 
platonischen Philosophie, wie sie denn auch neben dem direkten Epi- Ari 
gonenthum des Platonismus in Philo und dem Gnosticismus als „Neu- ihre S 
platonismus“ bezeichnet zu werden pflegt. Im substanziellen Inhalt Wege 
ist dagegen die alexandrinische Philosophie vielmehr aristotelischer allem 
als platonischer Art, nur dafs sie an Stelle des aristotelischen Re- sen 
flektirens die reine (spekulative) Intuition des denkenden Geistes Dlötzl 
walten lälst, und so fast die Weise eines prophetisch - poetischen keit 
Ahnens annimmt. nd 
Andererseits aber geht die alexandrinische Philosophie, indem es 
sie die reine Geistigkeit als das Unbedingte und wahrhaft Konkrete {ff 
behauptet, schon über die antike Weltanschauung überhaupt hinaus. 
Denn eben dies ist ja das Princip des Christenthums als Basis einer 
neuen Weltanschauung, dafs das Allgemeine und Ewige Geist sei, 
oder wie die Bibel es ausdrückt: „Gott ist Geist und mufs im Geist, 
und in der Wahrheit verehrt (d. h. begriffen) werden.“ — Wenn nun ler 
die alexandrinische Philosophie sich durchaus auf eine Welt der en 
Ideale bezieht, so kann schon von vorn herein die Vermuthung ge- Mi 
hegt werden, dafs sie diejenige Sphäre des menschlichen Geistes, 
in welcher sich die Ideale am reinsten verwirklichen, nämlich die N 
Welt des Schönen und der Kunst, vorzugsweise zum Gegen- in 
stande ihrer Spekulation gemacht haben werde. Und so ist es a 
auch in der That. Ueber Nichts haben die Alexandriner so tiefe Öe 
und wahrhaft spekulative Gedanken gehabt als über das Schöne, = 
hinsichtlich seiner Quelle, seines Inhalts und seiner Beziehung zum 
Geiste. Und der spekulativste unter ihnen ist ohne Zweifel Plotin. 
Allein, da Plotins Anschauen und Denken immerhin auf antiker
	        
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