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ME kultur-historisches Interesse darbieten, so mangelt ihnen doch eine
af eigentliche philosophische Tragweite, da sich keinerlei weitere Ent-
Veh, wickelung an sie anknüpft. Sie verlaufen eben im Sande, und erst
Chiede nach anderthalb tausend Jahren beginnt die Aesthetik, aber auf einer
ü war ganz anderen Basis, — nämlich auf der einer, auch dem Inhalt ihres
il Denkens nach, bewulsten Verstandesreflexion — neue Wurzeln zu
MM schlagen.
Ya
Nun
I Recapitulation.
T $ 22.4 Die dritte Stufe der antiken Aesthetik beruht auf,
Da der allgemeinen Basis des philosophischen Gedan-
in kens der alexandrinischen Schule, dafs die
Ti absolute Idee, als reines Princip der Selbstbe-
44 wegung, Grund und Quelle alles wahrhaft Seien-
et $ 23 den sei. Diesen Gedanken in seiner vollen Tiefe
7 tassend, begreift Plotin hinsichtlich des Schönen
m die Selbstbewegung als die objektive Gestal-
ung des Ideellen überhaupt und erhebt sich
der so nicht nur über die blos subjektive Bedeutung
len der platonischen „Mimesis“ als blofser Naturnach-
nn ahmung, als auch über die aristotelische Beschrän-
Se kung der Gestaltung auf die künstlerische Thätig-
Uwe eit zu dem höheren Begriff der objektiven „Ge-
rn taltung“ im Sinne und nach dem Vorbilde der
nm Idee. Das „Schöne“ ist nach Plotin nicht mehr
rich blos die künstlerisch gestaltete Wirklichkeit, son-
a dern der Begriff selbst als gestaltete Wirklich-
Dit keit, so zwar, dafs die Dinge für sich nur soweit
ad schön sind, als sie Antheil haben an dem Begriff;
ze aufserhalb dessen sind sie häfslich. Die Quelle
0. als des „Häfslichen“ ist daher, als Gegensatz zur Idee,
hliche die Materie, welche der Gestaltung widerstrebt
‚m und von der Idee bezwungen werden mufs. Sie
Tr ist als negatives Princip zugleich das „Böse“, wie die
je Idee das „Gute“, Das begeistigende und leben-
. digmachende Element alles Existirenden ist daher
8 die Idee als Formprincip, welche s dem wider
strebenden_ Stoff durch die Idee eingeprägt wırd