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esandter, einen Kommentar !), der sich in vielen Punkten von den N
Mengs’schen Ansichten entfernt. In der Einleitung bemerkt d’Azara,
dafs Mengs, „durch die Metaphysik seines Freundes Winckelmann be- LA
stimmt, in der Theorie die Meinung der Platoniker über den Ursprung EA
„der Schönheit angenommen habe“, und beweist damit, dafs er Plato MIC
ebenso wenig wie Winckelmann verstanden hat. Bescheiden bemerkt %
er übrigens, dafs, obschon seine Ansichten von denen Mengs’ ver- A
schieden seien, doch „Alles, was man hier Gutes treffen wird, ein- AD
„zig und allein dem Mengs zuzuschreiben sei, das Schlechtere wolle Wartu
„er gern auf seine eigene Rechnung nehmen“. In Wahrheit aber
st. es mit seinem Aesthetisiren etwas besser bestellt als mit dem der SO
Mengs’schen. zrüch
Er beginnt mit einer Art von Kritik der bis dahin aufgestell- „der
ten Ansichten über die Schönheit, indem er der Meinung ist, © „Ver
ei zwar „unendlich viel über die. Schönheit geschrieben worden ‚Begr
man wisse aber bis auf diesen Tag nicht, was sie ist. Plato nd}
„spreche viel von ihr, ohne einen klaren Begriff zu geben“ (dies (Wenn)
kann man zugeben), „des heiligen Augustin Schrift über die jene
Schönheit sei verloren gegangen“, von der überlieferten Sentenz deshz
desselben, dafs ommnis pulcritudinis forma unitas est, meint er 1ro- nd
nisch, „was das sagen wolle, werden die Anfänger der Rechnen mit 9
„kunst verstehen“. Dann kommen ( Aristoteles und Plotin, sowie abstrd
die griechischen und römischen Grammatiker werden übergangen er
sogleich Wolff und die Leibnitzianer, denen er den Satz wider
unterschiebt: „schön sei alles, was uns gefalle, und häfslich, wa „dung
uns mifsfalle“, um ihn mit der Bemerkung auf die Seite zu schie in
ben: „Wahrlich, man kann die Wirkung auf keine plumpere Weise
„mit der Ursache verwechseln, als dies hier bei der Schönheit und Aug
„dem Wohlgefallen geschieht“. — „Andere“ — fährt er fort sehr
„behaupten, die Schönheit bestehe in der Abwechslung, in der Ein 0 8
„heit, in der Regelmäfsigkeit, in der Ordnung oder in der Proportion Schaf
„Das heifst eine abstrakte Sache durch eine noch abstraktere er. ft fü
„läutern“... „Eins der schlechtesten Systeme“ nennt er das vo )
utcheson, der „sich ein inneres Gefühl dachte, durch welches Es
„wir die Schönheit, gerade wie die Farben mit den Augen, entdecken ho
„würden“. Ebenso wenig sagen ihm die Erklärungen des Pate 4
A ndres, Diderot’s u. A. zu, um schliefslich als die „unstreitig MM
„glücklichste. Definition die des ogrofsen Cicero“ (!) zu erklären her
nun)
‚ 1) Mengs sämmtliche hinterlassene Schriften, herausgegeben von Schelling Bd. II He
S. 198 ff. al