Full text: Von Plato bis zum 19. Jahrhundert (1. Theil, 1. Abtheilung)

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nn Josophie, die er selber als Transcendentalphilosophie bezeichnet, d. h. 
Eee als solche, die den Verstand als nur auf sich selbst bezogen fungi- 
x ren und ein. System von Principien begründen läfst. — | nn 
A a) Die „Kritik der reinen Vernunft“ hat es, als ea 
Hi un tische Philosophie, mit einem System von Denkbestimmungen zu 
km hun, deren Nothwendigkeit aber blos für das Subjekt vorhan- 
RM den ist, sofern das Ding an sich aufser ihm in seiner objektiven 
Ha ahrheit gar nicht in Frage kommt. In dieser Sphäre des vernünf. 
= tigen Erkennens unterscheidet nun Kant verschiedene Stufen, deren 
hs Ta unterste die Sinnlichkeit ist. Er nennt diese Sphäre des sinn“ 
Pin U lichen Wahrnehmens, als Lehre von der Anschauung, Transcen- 
p= | dentale Aesthetik, so dafs diese bei ihm nicht nur Das, was wir, 
Fe die heute so nennen, nämlich die „Lehre vom Schönen und der Kunst“, 
A sondern auch die Naturwissenschaft umfafst. Hier kommen denn 
die Begriffe von Raum und Zeit als Formen der Anschauung u. 8. f. 
ze zur Erörterung. Die zweite Stufe ist dann der Verstand, „das Ver- 
neht nun „mögen, den Gegenstand sinnlicher Anschauung zu denken“. Die 
BI Formen und Gesetze dieses Denkens festzustellen, ist nun Sache der 
a Cirkel, ranscendentalen Logik; da treten denn die „Kategorien“ auf, d. h. 
Wa mothwendige formale Bestimmungen, unter. welche das Denken fällt. 
x Ka Die Resultate solchen logischen Denkens sind Urtheile, deren eine 
rl ganze Reihe aufgestellt wird, nämlich zwölf verschiedene Arten, die 
a je drei zusammen eine Klasse, alle also 4 Klassen, ausmachen. So 
we mfaflst die erste Klasse (der Quantität) die Kategorien der Kin- 
entschie- heit, Vielheit, Allheit, denen das „einzelne“, besondere“ und „allge- 
m meine“ Urtheil entspricht, die zweite Klasse (Qualität) die Kate- 
LA, gorien der Realität, Negation, Limitation, entsprechend dem „beja- 
Sekunden henden“, „verneinenden“ und „unendlichen“ Urtheil. Die dritte 
j, solcher und vierte Klasse ist dann (wie schon oben erwähnt) die Relation 
- Richter und Modalität. Zu jener gehören die Kategorien der Swbstanzia- 
PR ität, Kausalıtät und Wechselwirkung, mit dem „kategorischen“, 
A ge- „hypothetischen“ und „disjunktiven“ Urtheil, zur letzten die Kate- 
ar falsch gorien der Möglichkeit, Wirklichkeit und Nothwendigkeit, mit dem 
ge ein „problematischen“, „assertorischen“ und „apodiktischen“ Urtheil. 
var Das Interessanteste bei diesem Schematismus ist der spekula- 
ET ive Instinkt Kant’s, dafs der dreistufige Gang innerhalb jeder Klasse 
U einem und demselben Gesetz unterliegt, dem nämlich, dafs er aus 
tm Position, Negation und der Einheit beider besteht, worin 
de sich überhaupt das Wesen des Begriffs, als dialektischen_ Prozesses 
ost We“ der Idee, ausspricht. — Die letzte Stufe_ des Erkennens ist_nun 
A drittens_die Vernunft, welche er definirt als. „das Vermögen, aus 
Lan PMl-
	        
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