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„nommen, und die Art ihrer Darstellung und der Einkleidung dem
„Charakter und den Bedürfnissen der Nation angemessen gewesen“
N seien. — „Lieh der Grieche seinen Dichtern das Ohr oder sein Auge
% 3 den Werken seiner Maler und Bildhauer, so stellten sich ihm Ge-
ML) genstände dar, die in seiner eignen Seele ia em sch was
A ren, in trauter Verbindung mit seiner Phantasie und gleichsam
a in Blutsverwandtschaft mit seinem Herzen standen“. In
ld egensatz dazu zeigt er dann, dafs „den Neueren die Künste sowohl
A in der Wahl der Motive wie in der Art der Behändlung etwas
A „Aeufserliches und darum Fremdes“ seien, und richtet bei die-
FR ser Gelegenheit gegen Lessing und Winckelmann. die Bemerkung,
1er, mul es sei „oft gesagt und im Grunde leicht zu sagen (?), dals Schön-
( MW heit das höchste Gesetz in. den Werken der bildenden Kunst der
‘de Tar- Alten gewesen, dafs sie ihr Wahrheit und Ausdruck bis auf einen
Hich- gewissen Grad aufopferten“ u. s.f.; aber es sei „zu fragen, worin
ie sich dieser Charakter ihrer Werke begründe“. Er findet den
P4 Sie ist, rund davon eben in jener innigen Beziehung der Kunst auf die
; das, eP- Nationalität; es ist dies fast derselbe Gedanke, den Hegel ausspricht
öicß Val, indem er diese Schönheitsbildung des antiken Geistes überhaupt,
Ichem das „als ein Naturdasein der Idee bezeichnet, welches geschichtlich
euer Zeit nur einmal, nämlich in der hellenischen Welt, verwirklicht sei“, ——
n Ai in- Wenn so Heydenreich einerseits, hinsichtlich seiner Grund-
han’ anschauung, als der würdige Vorgänger Kants zu betrachten ist
ind, Vül- so auch. audrerseits, wie man sieht, in der Beziehung, dafs er noch
Ir in zeit durchaus nicht als abstrakter Denker der Kunst gegenübersteht
2 funktio- sordern die substanzielle Kunstanschauung Winckelmann’s und Les-
es Kenn- sing’s; mit dem Kriticismus zu vermitteln sucht. Hätte er, bei die-
gehört sem Erfülltsein mit dem konkreten Stoff, den Geist Kant’s besessen,
Netapkysck der hätte Kant sich der Kunst gegenüber ebenso konkret verhalten
Merk der wie Aeydenreich, so würde die Aesthetik schon _ damals eine viel
öntersichg vlefere und umfassendere Entwicklung erfahren haben.
An Haydenreich erkannte inde(s sehr wohl die Nothwendigkeit, die
und ästhetischen Principien von Grund aus zu erörtern. In der Einlei-
Oafir den ung zur zweiten Beirachtung bemerkt er: „Bei der Untersuchun
Alten aus „über das Wesen der Kunst und die Grundsätze des Geschmacks“
Phi 00 müsse man bis zu „ihren ersten Quellen“ zurückgehen und. sich
dabei „in die etwas dunkele Tiefe der Spekulation versenken“.
Allein sein Spekuliren reicht eben nicht dazu aus; es ist mehr ein
pe. BE populäres Darüber-hin-Reflektiren als eine philosophische Erörterung
kan erschien eiterhin spricht er von dem „Einflufs der schönen Künste auf de
a Menschen“, namentlich in moralischer Beziehung, und zwar gan: