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En | „Verschönerung der Wirklichkeit . .. noch angenehme Vertreibung
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der Langenweile, noch Nachahmung der schönen Natur, noch voll-
N , kommen sinnliche Erkenntnifs, noch Vollendung in sich selbst“
* ne ° ° 5. ° .. . -——-
dürfe als „allgemeiner Grundbegriff für die schönen Künste ange-
„nommen werden“, sondern dieser sei: „Darstellung eines be-
ı „stimmten Zustandes der Empfindsamkeit“. Wie aus seine:
Erörterung hervorgeht, will er sagen, dafs die Kunst als Darstellung,
a des Schönen nur Das darzustellen habe, was eine bestimmte Be
' ziehung zur ästhetischen Empfindung habe (dies versteht er nämlich
"Aa ter „Empfindsamkeit“)1
a nter „Empfindsamkeit“)*).
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u In den folgenden Betrachtungen geht er nun ziemlich genau in
die Elemente der einzelnen Kunstgattungen ein, indem er selbst z. B
in 1 ° . ı ° ° Ta
Po in der Tanzkunst eine „Iyrische“ und „dramatische“ Art unter-
RK cheidet. Interessant hiebei ist, dafs er die Künste in ihrer speci-
net, Manz, . TE ;
BE fischen Unterscheidung viel naturgemäfser und richtiger bestimmt
N , als Kant. Die bildende Kunst z. B. unterscheidet er einfach in
körperhafte und flächenhafte Darstellung und nennt sie plastische
und zeichnende Kunst. Die letztere zerfalle in „eigentliche
‚Zeichnenkunst, die sich nur willkürlich gewählter Farben zu
Darstellung der Objekte bedient, nur Umrifs und Figur des Aus-
; „gedehnten nach Licht und Schatten darstellt“, und die Malerei,
a welche die Gegenstände mit den Farben, die sie in der Natur
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ne BEE „haben, darstellt“. Das ist denn doch viel verständnifsvoller als
ung 9 Kant’s wunderliche Eintheilung, wonach die Baukunst zur Plastik
E und die Gartenkunst wieder zur Malerei gerechnet wurde, während
as Kants er dann noch, indem er die Malerei auf die Zeichnenkunst be
pe Welse schränkte, eine besondere Farbenkunst unterschied, die mit der)
110. In Malerei nichts zu thun haben sollte. Auch dafs Heydenreich für
alien die Werke der plastischen und zeichnenden Künste in der Ver-
y Tonkunst schiedenheit der Darstellungsgegenstände einen weiteren Eintheilungs-
g .. grund aufstellt, ist ein entschiedener Fortschritt gegen Kant. — Ebenso
nat SA2C0 genau geht er bei der Eintheilung des poetischen Gebiets zu Werke,
) arstaeflk o_er allerdings auf historisch festerem Boden stand. Das Werk-
Bagrile der 7
wc ‘) Er bemerkt in einer Anmerkung zu S. 222, „es mache den deutschen Köpfen
nd Zwec % „wenig Ehre, wenn sie das Wort Empfindsamkeit spottweise brauchen“. Es sei nur
„Aa hift. „Ignoranz der Grund der Herabwürdigung eines so edlen, unersetzbaren Ausdrucks“. —_
OrtscHrl Sung
»„ Wahre Empfindsamkeit sei die schönste Mitgabe der Natur“ .. „Und haben wir nicht,
Bans,_20CH „um die faische auszudrücken, das passende Wort Kmpfindelei? Er erinnert an sen-
‘bilite, die dem Franzosen „heilig“ sei, weshalb er immer, wenn er spottet, das Wort
aufse hinzusetze. Diesem Begriff der Empfindsamkeit widmet er später eine ganze
» Betrachtung“ (S. 367—379), weil_er ihn als die eigentliche Grundlage des „Genies“
SE auffalst. 1