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nn — 80 genau entspricht ihr die Bezeichnung Stimmung. Denn wie die
den . Stimmung in einem Bilde, z. B. einer Landschaft, oder in einem Musik-
P Mar stück einmal dem schaffenden Subjekt angehört, das sie, aus sich selbs:
hate. schöpfend, dem Motiv einprägt, dann aber auch wieder eine objektive
ie Qualität des Produkts, in beiden Fällen aber dasselbe dem Inhalt nach
en ist: SO ist auch in der Tragödie die Stimmung dasjenige Element, was
lt Seh sowohl dem Handelnden neben seiner Reflexion das bestimmte Gepräge
ir aufdrückt, das ihn zum „Charakter“ stempelt, als auch der Handlun
üble selbst ihre individuelle Färbung verleiht. — Stahr scheint dies Unzuträg
Er liche des Worts Charakter auch selbst zu empfinden, denn er erläutert
LEN die Stelle in einer Anmerkung durch die Worte: „Trieb und Vor-
Aisch „stellung sind nach Aristoteles die beiden Grundursachen, das Bewe-
HT „gende des Handelns. Im Triebe offenbart sich die sittliche Neigung,
Schsel „auf welcher die eigenthümliche Individualität (des Charakters) beruht;
TIPP „in der intellektuellen Thätigkeit das überlegende, prüfende Reflektiren,
2 gan „wie das Erstrebte zu verwirklichen ist“. Man sieht, dafs, indem er
2207 705 durch Trieb (im Gegensatz zur Reflexion) zu verdeutlichen sucht,
(nach er eben das Instinktive, vom Bewufstsein Unabhängige in der sich auf sich
lalere selbst beziehenden Bewegung der Seele recht gut herausfühlt, wenn er
arben es auch durch einen ziemlich auf der Hand liegenden Sophismus, der i
PS Wir- der verschiedenen Bedeutung von Trieb legt, gleich darauf wieder auf-
En 1m ebt, indem er von „sittlicher Neigung“ spricht, wovon hier gar nicht
Selzung die Rede ist. Temperament wäre daher viel richtiger als Trieb.
% Yon 3. Weiter ($ 6) erklärt dann Aristoteles sich über die Requisite der
jemälde Fabel, welche den Inhalt der Handlung bildet, die #07 und die drdvoım
117 indem er sagt, „die Fabel bilde die Synthesis der (einzelnen) That
Aller „sachen, die Stimmungen seien das, was der Handlung die individuell
OD Form aufpräge“ — wörtlich: Das, wonach wir die Handelnden „nähe
adlung „in ihrer Qualität bezeichnen“ (xa” & moi0Uug zivas elvaı PauEY OU
nn Z0ATTOVTAS) —, „Reflexion aber die Worte, worin (die Handelnden)
2 dazu) „ihre An- und Absichten kundgeben“ (&» 60018 A&yovtEs An0dELKVUnCE
(7 Kai dmogaivorzaı yvouny.) — Indem nun Stahr durchaus auch be
u sehen, dem Plural nen an der Bedeutung Charakter festhält, übersetzt er de
tin der weiten Theil des obigen Satzes so: „unter Charakteren“ (sei z
Tragödie verstehen) „Das, was unser Urtheil über die sittliche Beschaf-
te hän- „fenheit der Handelnden bestimmt“, womit denn allerdings in
S gen das Z0t0US WAS Eivaı ein Sinn hineingelegt wird, der durch nichts _mo-
die tivirt ist. |
gen Be- 4. In $ 7 fafst nun Aristoteles alle Elemente (w&Qn) zusammen, in-
n wie dem er sagt, es seien sechs: uDdos, On, Askıs, ÖLdkvoLk, ÖwIs und MELO-
toxi0n“, zoi«. Davon bildeten zwei die Mittel des Nachahmens _ (18515 un
37 hin“ &A0z0i«; später giebt er noch ein drittes den jvdyuds an), eins die Ar
{andeln“ nd Weise (öwıs, nämlich die Aufführung auf dem Theater), drei end-
de lich die Gegenstände. (Vergl. oben Kr. A. No. 24.) Diese sind also
aus de Sd0s, NN und Sıkvow, d. h. das Motiv (Fabel), der Wechsel der
on Re Stimmungen, wodurch die handelnde Person als Individuum der blof
St 1“ äufserlichen Fabel eine innerliche Bedeutung und dadurch ein individuel-
3 Zilos les Gepräge verleiht, und endlich die Ueberlegung, die Reden, welche
Yelnden ie Ansichten und Intentionen des Handelnden kundgeben., Hiemit
dreh Stimmt denn auch vollkommen, was Aristoteles etwas weiterhin sag
va $ 10), dafs nämlich die Handelnden nicht handelten, um ihre %70n dar-
PN zustellen, sondern die 70% kämen nur durch die Handlungen selbst mi
al zum Ausdruck (z& ON ovunEPDIACUßBAYOVOLY ÖL TAS ZOdEELS.) Natürlich;