in allen Einzelheiten schildern, ein Zimmer, eine Land- dur
schaft in allen Einzelheiten beschreiben wollte, würde zw
er überhaupt nie fertig werden, weil alles im Leben un- vor
endlich ist; und wenn er auch nur das darstellen wollte, Zei
was er von einer Mahlzeit, einem Gespräch, einer Tat weiß wei
und übersehen kann, so würde die einzige Wirkung un- kai
endliche Langeweile sein. Das hat schon Voltaire er- We
kannt, als er sagte: „Le secret d’ennuyer est celui de
tout dire.“ ver
Daraus folgt zunächst die Sinnlosigkeit alles Natura- in:
lismus. Da alles zu sagen unmöglich ist, so ist es ai
klarer Weise die Aufgabe des Künstlers, das Wichtigste un
und Suggestivste zu finden und auszusprechen. wa
Es ist ein „Gesetz“, richtiger eine Beobachtung, ‘die ven
auf allen Gebieten des Lebens, in der Wirtschaft, in der die
Strategie, in der Wissenschaft und in allen Künsten gilt, sin
daß, je weniger Mittel zu einem Ziel, für eine Leistung die
aufgewendet werden, desto größer der Erfolg erscheint. nic
Dem Schriftsteller, der sich für einen Naturalisten au
hält, kann es nie gelingen, die Natur zu wiederholen, So;
die unendlich ist. Er sagt nur grundsätzlich mehr, ve
als nötig ist, um einen bestimmten Eindruck zu machen, er
und schwächt dadurch diesen Eindruck ab, schädigt die sei
Stimmung, weil die Aufzählung ermüdet. Zola war ein Fr
großer Dichter, der leider eine falsche Theorie hatte und in
sein Werk dadurch schädigte, obwohl sein außerordent- N:
liches Können vieles bei ihm erträglich macht, was bei Al
andern unerträglich ist. Dennoch ist es völlig verkehrt, 7
wenn er in seiner wunderschönen Dichtung „La faute St
de l’Abbe Mouret“ den wilden Garten des „Paradou“
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