»ten ihm die Menschen, die in diesem gewöhnlichen Sinn des
‚en, aber Wortes besonders viel erleben — Abenteurer, Matrosen,
; Erinne- Soldaten, Schmuggler —, zum künstlerischen Ausdruck
icke, Ge- in den meisten Fällen ganz unbegabt sind, während Men-
en, Büh- schen, die in diesem Sinn nur wenig erlebt haben, vor-
ce rechten trefflich erzählen oder erfinden, also ausdrücken können,
n diesem und oft gerade das, was jene andern erlebt haben, aber
‚Erlebnis nicht ausdrücken können. Seefahrer und Reisende sehen
nicht den alle Landschaften der Erde und bringen bestenfalls
ungen an Photographien zurück; ein Maler lebt im Winkel einer
Inge: auS Heide und malt die herrlichsten Bilder davon.
felemente Auch das Emotionale, die Gefühlsbetonung des Erleb-
nisses, hat mit dem ästhetischen Vorgang an sich nichts
auch auf- zu tun. Jemand kann einen Krieg, eine politische Um-
a Mißver- wälzung, eine Liebe, einen Todesfall aufs heftigste emp-
man sagt, funden haben und dadurch ein ganz anderer Mensch ge-
das inso- worden sein und trotzdem kein Talent haben, dem Er-
mpfangen lebnis oder der Wandlung künstlerisch Ausdruck zu
mn, und es geben. Ein anderer, der vielleicht im Innersten unbe-
n er mög- rührt blieb, kann gerade das, was das Erlebnis in den
;mpfangen andern wirkte, wunderbar zum Ausdruck bringen.
ı Gedächt- Künstlerisch erleben bedeutet eben ganz etwas ande-
d ein zum res als das gewöhnliche im bürgerlichen Sinn so genannte
k erleben, „erleben“. Das künstlerische Erleben beginnt erst,
ehmen, sie wenn das äußerlich Erlebte innerlich zum künstlerischen
fühlen be- Ausdruck verarbeitet oder gestaltet wird, und da spielt,
wie immer, der sogenannte Stoff, der Anlaß im Gedächt-
se Gefühle nis, eine geringe und nebensächliche Rolle, und auch
nicht das dann, wenn er etwa dem Künstler selbst oder dem Leser
laß gerade eine sehr große Rolle zu spielen scheint: denn der An-
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