Full text: Das aesthetische Problem

rstellen: eine Vortäuschung oder Nachahmung der Natur nicht 
und: 6 oder nur ausnahmsweise und nebenbei in Frage kommt, 
inerseits das weiß jeder. Bei den anderen Künsten ist die Be- 
>rm des ziehung auf die Natur eine zufällige Begleiterscheinung, 
werden. in der das Wesen der Kunst nicht liegt. Sie ist dann 
Isteinen Stoff, und der Stoff ist für die Kunst nicht das Wesent- 
SZeUSCR. liche. Die Kunst liegt wesentlich in der Art, wie die 
uhe die Eindrucks- und Erinnerungselemente zusammengesetzt 
arbeitet sind, mögen sie nun bloße Töne, Linien, Farben, Be- 
ollendet wegungen sein, oder mögen diese Elemente in ihrer Zu- 
Diadem sammensetzung Bilder in der Phantasie erzeugen, die 
enthält an natürliche erinnern. 
Lebens, Am nächsten liegt der Irrtum, als sei ihr Zweck Natur- 
n neuen nachahmung, bei der bildenden Kunst. Aber abgesehen 
nt. Bis- davon, daß es eine rein dekorative Kunst gibt, in der 
‚as neue davon nicht die Rede ist, man weiß, daß Werke der 
Vorgang ältesten, solche der mittelalterlichen, der orientalischen 
Kunst sehr häufig Verhältnisse zeigen, die im Sinne der 
rs: eine Wirklichkeit vollkommen falsch sind — von den Farben, 
Erinne- die immer andere sind, nicht zu reden — daß sie oft 
un sehr ohne jede Perspektive oder in völlig falscher Perspek- 
inge — tive ausgeführt sind und uns dennoch als bedeutende 
in. Da- Kunstwerke erscheinen. Obgleich oder weil dieses 
wieder: Fehlen der Perspektive in der Regel auf einem wirk- 
Illusion lichen Nicht-können oder Nicht-erkennen beruht, be- 
eine Er- weist es, wie entbehrlich die richtige Naturnachahmung 
ist der ist. Nur der Laie sieht in der Perspektive ein Erforder- 
ich. eine nis der Kunst. Die vollendetste Perspektive macht eine 
zu technischen Zwecken entworfene Zeichnung nicht 
aitektur zum Kunstwerk. Die Perspektive, die im Verlauf der 
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