Full text: Das aesthetische Problem

Renaissance erkannt und gelernt wurde, hatte für den 
Künstler eine ganz andere wesentliche Bedeutung: sie 
gestattete ihm eine vollkommenere Komposition. Das 
hat kürzlich Jacques Mesnil in seinem Werk „Masaccio | 
et les Debuts de la Renaissance“ aufs gründlichste nach- 1. 
gewiesen. Denn nun vermochte er das Gemälde durch | 
die Annahme eines einheitlichen Stand- und Gesichts- AS 
punktes des Beschauers in eine organische visuelle Ein- WE 
heit zu bringen. Nur darauf kam es dem Künstler an, lich 
und wo es seinen künstlerischen Absichten nicht diente, SEN 
wich er ohne weiteres wieder von der richtigen Perspek- Qu 
tive ab, wie denn Rafael in der „Schule von Athen“ fünf ben 
verschiedene und einander widersprechende Gesichts- kn 
punkte angenommen, also eine geometrisch völlig falsche abe 
und der Natur widersprechende Perspektive verwendet Au 
hat, weil sie ihm eine vollkommenere Komposition und SE 
bessere Maßverhältnisse gestattete®). 4 
In diesem Sinn ist alle Kunst dekorative Kunst. An 
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