Die Art, wie Kleist diesen Kampf dargestellt hat, ist und
die Form und somit das Kunstwerk, und nur darauf Lös
kommt es an. Wenn nun jemand diesen Kampf die hat
„Idee“ des Stücks nennen will, so kann man es ihm nicht „Pı
verwehren, nur sollte er und müssen die andern, sich „M
darüber klar sein, daß er damit nichts gesagt hat, was rin|
mit dem ästhetischen Urteil, mit der künstlerischen Wis
Qualität des Werks irgend zu tun hat. Diese in ästhe- Les
tischen Abhandlungen soviel erörterte „Idee“ ist im abh
Grunde nichts anderes als ein Versuch einer sehr kurzen das
Inhaltsangabe, nicht aber eine geheimnisvolle Wesen- rin;
heit, aus der das Stück quillt und die in ihm zum Aus- 77
druck kommt. Es ist auch nichts billiger als solche Lös
Ideen, und nichts seltener und kostbarer als ein voll- End
endetes Kunstwerk gleich dem „Prinzen von Homburg“. We
Und nichts ist unkünstlerischer und überflüssiger, als wie
die Untersuchung oder ein Streit darüber, was die „Idee“ kur
eines Werks sei. Ar!
Ob diese „Idee“, und ob etwa die Gesinnung des “fac
Autors, wie sie sich aus seinem Werk bisweilen verrät, Ste
unsere Billigung findet oder nicht, hat gleichfalls mit Sn
dem ästhetischen Urteil und mit der Frage nach der N
Bedeutung des Kunstwerks nichts zu tun. des
Ein anderes heute viel gebrauchtes Wort, das gleich- ES
falls im Grunde nur eine verkürzte Inhaltsangabe dar- EN
stellt, ist das Wort „Problem“. Man meint damit zu- _-
meist die Situation, in der sich die wesentlichen im Werk Wi
erwähnten Personen zueinander befinden, oder auch die Zu
Schwierigkeit, aus der sie sich zu lösen trachten, und N
ähnliches. Manchmal wird auch das Problem die „Idee“, die
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