einen Mühlstein um den Hals zu binden und sie zu er- ECW
tränken.“ doc!
Die Sittlichkeit des Künstlers als solchem liegt darin, Z
daß er nur auf die vollendete Form seines Werks und vn
nichts anderes, weder auf Vorschriften, noch auf das VOR
Publikum und den Erfolg Rücksicht nimmt, eine Forde- 5» ;
rung, die schwer genug zu erfüllen ist und ihm zumeist lich
die größten Opfer auferlegt‘®). Immer wird vom "AB
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Künstler, wenn er persönlich Erfolg haben soll, verlangt stim
werden, daß er sich für den Markt prostituiere, nicht sich
nach den Forderungen seiner künstlerischen Anschau- den
ung, sondern nach dem Geschmack des Publikums der}
arbeite: so wie Rembrandt bankrott wurde, als er dem sch:
ins kleinlich Naturalistische veränderten Geschmack oft
des holländischen Käufers nicht folgte. abe
Der Künstler, der etwa erotische Nebenwirkungen wei:
erzielt, die nicht durch die Form seines Werks verlangt bee:
werden, handelt als Künstler unmoralisch, aber die Kür
Frage, ob er es getan, kann nur vom Standpunkt seines Kür
Werks beurteilt werden. um
Eine Scheidung gibt es zu jeder Zeit — obwohl sie weil
oft nur scheinbar, manchmal wirklich besteht —, die in Gen
Werke vergangener Zeiten und die der jeweils modernen leri:
Richtung. Daß diese Unterscheidung zu allen Zeiten da For
war und ist — schon Dante nennt seinen und der ihm T
gleichaltrigen Dichter Stil den „modernen“, — beweist, die
daß das Wort „modern“ an sich keinen oder vielmehr Jah
einen immer wechselnden Sinn hat, daß damit zunächst and
ein zeitlicher Unterschied betont wird, dem auch eine Bet
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