in derselben Zeit auftreten und einander bekämpfen. Wei
Die Anschauungen und der Geschmack der Menschen mar
ändern sich in unregelmäßigen Zeiträumen, und trotz ;hre
der Veränderung bestehen große Schöpfungen weiter.
ung
Da nun jede Richtung verurteilt ist, der nächst auf- du
tauchenden gegenüber unmodern zu werden, so ist klar, er
daß eine Moderne an sich so gut ist, wie die nächste, mit
oder wie die frühere, und daß es nichts als eine trüge- und
rische Illusion ist, der die Menschen immer wieder ver- che
fallen, wenn sie glauben, daß die Richtung, die sie im Xul
Augenblick beherrscht, das Heil und die Lösung bringt. vol
Dennoch kehrt die Täuschung immer wieder und zwingt abe
insbesondere das zu verwerfen, was in der unmittelbar sch;
vorhergehenden Epoche bewundert worden ist. Wahr- die
scheinlich ist sie notwendig, wie so viele andere Illu- uch
sionen, um den Menschen den Impuls zum Kampf zu han
geben, der zur Kulturentwicklung nötig ist; vielleicht ist so
sie auch nur in der Ruhelosigkeit der Menschen be- zu
gründet, die immer des müde werden, was sie lange L
genug vor sich gesehen und anerkannt haben. Auch sind für
die Änderungen zumeist weit geringer, als man glaubt. a
Kunstwerke, die sich nach der Meinung der Zeitgenossen Wo
unendlich unterscheiden, erscheinen einer späteren Zeit den
kaum unterschieden, die nur noch das Gemeinsame, ihr rs
Fremde, in ihnen wahrnimmt. tel
Von jeder „Moderne“ gilt, was von allen Richtungen din
gilt: sie ist zu ihrer Zeit mächtig und kann für den Sat
Künstler schicksalentscheidend sein, nicht aber für das a
Kunstwerk. Daß jede Zeit ihren Ausdruck sucht, ist a
klar und natürlich. Diese Sehnsucht kommt in der je- der
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