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papier, das keine Stärke enthält, hat man fast nie zu
fürchten, dass es überall schmutzig grau wird, auch bei
Papier, welches statt des Kleisters mit Gelatine getränkt
ist, kommt dies nicht vor. Es scheint, dass bei einem
Ueberschuss von freiem Jod dieses auf die organischen
und unorganischen Theile des Papiers einwirkt, indem es
verhindert, dass dieselben auf die Silberlösung ihren Ein-
fluss ausüben. Alaun scheint weniger zu schaden, denn
wir haben bei Papier, das von uns absichtlich mit vie-
lem Alaun getränkt wurde, keine Veränderung wahrge-
nommen.
Ein zweites Verfahren auf gelatinirtem Papier, wel-
ches auch zum Copiren von Negativs im gewöhnlichen
und vergrösserten Maasstabe gebraucht werden kann,
ist Folgendes:
Man tränkt das Papier vollständig in einer Lösung
von 15 Gramm Gelatine in 500 Gramm Wasser, und lässt
dasselbe nach dem Trocknen 3—4 Minuten lang auf
nachstehendem Bad schwimmen:
AloNOl ee een. 000 100 Gramm
Destillirtes Wasser .........:....... 15°
Jod-Kalium, mit freiem Jod braun gefärbt 1
Bromflüssigkeit ,...,.0............. 20 Tropfen.
Diese Lösung jodirt das Papier nur auf dessen Ober-
fläche, ohne dass es von dem Jod gesättigt wird. Man
muss natürlich bei der ersten Operation dafür Sorge getra-
gen haben, dass die lauwarme Gelatine-Auflösung überall
durchgedrungen ist, welches je nach der Dicke des Papiers
15 — 20 Minuten Zeit erfordert. Ein längeres Verweilen
des Papiers in der Gelatine-Auflösung schadet aber nicht.
Wo das Papier nur theilweise von der Gelatine-Flüssig-
keit gesättigt wurde, dringt Jod durch; dieses geschieht
auch dann, wenn der angewandte Alcohol zu wasser-