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berbad eine übereinstimmende egale Opalfärbung. Sind
diese Vorsichtsmaassregeln gewissenhaft befolgt worden,
so kann man mit Gewissheit auf ein gutes Resultat rech-
nen. Die Schwierigkeiten: — und jeder Process in der
Photographie bietet solche — bestehen hauptsächlich
in der Bereitung des Albumins, welches durchaus klar;
durchsichtig, leichtflüssig sein muss, und bei den spä-
teren Operationen weder reissen noch sich heben darf.
Albuminirtes Papier zum Abdrucken für Stereoscop-
bilder.
Indem man die ausserordentliche, Feinheit der auf
Albumin erzeugten Bilder bewundert, deren Details den
künstlerischen Werth des Ganzen nicht im Geringsten be-
einträchtigen, ist es zu bedauern, dass die poröse, rauhe
Oberfläche des Papiers es unmöglich macht, dieselben
mit der gehörigen Schärfe wiederzugeben. Dieser Um-
stand brachte uns auf den Gedanken, Papier mit einem
Ueberzug zu bereiten, welcher so fein ist wie die Ober-
fläche einer mit Albumin überzogenen Glasplatte, und
fanden wir das folgende Verfahren von gutem Erfolg:
Man schlägt das Weisse einer Anzahl Eier zu dickem
Schaum und fügt 5%, Salz, 1% — 2°% , flüssiges Am-
moniak, 1°/, — 2%, weissen Zuckercandis und 2°%/ Korn-
spiritus hinzu.
Man lässt das Papier, wie gewohnt, auf dieser ge-
klärten Flüssigkeit schwimmen, hebt es nach 2 Minuten
heraus, und lässt, während es auf der einen Seite noch
feucht ist, die andere noch trockene, nicht mit Albu-
min überzogene Seite langsam auf die Oberfläche von
fast siedendem Wasser, zu welchem man 3°% Salz und
eine geringe Quantität Essig zugesetzt hat, niedersinken.
Dies Bad durchdringt das Papier und coagulirt in 4—5