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„Warum“ bleibt indess noch immer zu erklären, dass
nämlich kleine Objective eine bei weitem klarere und
gleichmässigere Darstellung von Gegenständen geben,
welche sich nicht in einer und derselben Ebene befinden,
als grössere, wenn die Oeffnung der Blendung von bei-
den verhältnissmässig gleich ist. Besteht der Mangel
in der Form der Gläser, oder ist er eine nothwendige
‘Folge der Vergrösserung der Objective.? David Brewster
sagt hierüber in dem engl. Photographischen Journal
(Mai 1856) Seite 48: „Die Wirkung dieser grossen
Linsen ist die, dass von den zu portraitirenden Personen
hässliche Bilder hervorgebracht werden; und zweifels-
ohne ist es hauptsächlich aus diesem Grunde, dass die
photographischen Portraitirungen so ausserordentlich man-
gelhaft erscheinen, jedes Gesicht entstellend und Bilder
hervorbringend, welche von denen der Camera und des
oder der dazu gehörigen Objective bedeutend abweichen.
Das einzige Mittel gegen diese Uebelstände ist, kleine
Objective zu gebrauchen; und wenn erst die Empfind-
lichkeit des photographischen Processes gesteigert ist,
dann dürfen wir hoffen, mit Objectiven arbeiten zu können,
die nicht grösser, als die Pupille des menschlichen
Auges sind. — Als diese Ansichten zuerst veröffentlicht
wurden, verneinten mehrere Photographen deren Richtig-
keit. Sie wollten nicht glauben, dass ein photographisches
Portrait eine Zusammenstellung von hundert Portraits des
zu Portraitirenden ist, aufgenommen aus hundert verschie-
denen Gesichtspunkten im Objectiv, Um dieses zu be-
weisen, ersuchte ich den berühmten Photographen Herrn
Bukle, einen Versuch mit seiner eigenen Camera zu
machen, Welcher die Sache ausser allem Zweifel gestellt hat.“
David Brewster erklärt nicht näher, warum von einem
und demselben Gegenstand ein grosses Objectiv ein