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mangelhafteres Bild erzeugt als ein kleineres. Wohl
ist es zu begreifen, warum jedes Objectiv, gross oder
klein, hundert Portraits des zu Portraitirenden aus hun-
dert verschiedenen Gesichtspunkten gibt; man kann
dieses sogar deutlich beweisen, wenn mann das Glas
mit schwarzem Papiere, worin sehr viele, z. B. hundert
kleine Oeffnungen sich befinden, bedeckt, von denen man
neun und neunzig verschliesst; alsdann wird das hun-
dertste doch immer ein Bild geben, u. s. w. Die mit
Anwendung eines grossen Objectivs erhaltenen Portraits
sind daher, wenn man sich dieses Ausdrucks bedienen
kann, zahlreicher, als diejenigen, welche bei Benutzung
eines kleineren erzielt werden, natürlich unter der Vor-
aussetzung, dass die Anzahl der die Linsen treffenden
Lichtstrahlen zu der Oberfläche derselben im Verhältniss
stehe. Mit einem grossen Glase von grosser Brennweite
fallen die Bilder grösser ‚aus, als mit einem kleinen
Glase von kurzer Brennweite, und es werden daher,
wenn die Bilder in Folge der Construction des Objectivs
sich nicht vollständig decken, die Mängel bei Anwen-
dung jener mehr wahrnehmbar sein, als bei Benutzung
eines kleinen Objectivs, welches, indem es nur kleinere
Bilder zu erzeugen gestattet, eine nicht durchaus genaue
Uebereinanderschiebung der Bilder weniger bemerkbar
werden lässt. Wenn grosse Portraits gefordert werden,
so ist es am Vortheilhaftesten, ein vollkommen gutes
Negativ in kleinem Maassstabe anzufertigen, es abzu-
drucken, und von dem durchaus verbesserten Abdrucke
ein Negativ von jeder beliebigen Grösse herzustellen.
Da ich hier einmal von dem Objectiv spreche, so
scheint die Bemerkung nicht überflüssig, dass, wenn
Jemand die Absicht haben sollte, nach dem Vorschlage
des Herrn Alfred Smee mit dem einfachen Objeectiv