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das Hervortreten der Bilder zu erreichen, die beste Art
und Weise die ist, ein Objectiv von grossem Durch-
messer zu nehmen, es mit schwarzem Papier zu bedecken,
und in demselben an einander gegenüberstehenden Punkten
zwei Veffnungen zu machen, durch welche zwei Bilder
auf das matte Glas fallen, die °sich decken müssen. Es
ist unmöglich, auf einem andern Wege zwei sich voll-
ständig deckende Bilder mit einem Glase zu erzielen, und
wenn sie sich nicht vollständig decken, so kann selbstredend
keine Genauigkeit und Klarheit in der Darstellung Statt
finden. Der Eindruck des Körperlichen kann jedoch
den photographischen Bildern in hohem Maasse mitge-
theilt werden, wenn man bei der Anfertigung ein vor-
theilhaftes Licht wählt, und so erscheinen architectonische
Bilder denn auch am erhabensten, wenn bei der Auf-
nahme -die Sonne zu dem aufzunehmenden Gegenstande
in schräger Richtung steht und lange Schatten wirft.
Ebenso soll bei der Anfertigung für günstige Beleuchtung
Sorge getragen sein und die Tiefe des Farbentons für
den Hintergrund nicht unberücksichtigt gelassen werden.
Hierbei wird die Erfahrung des Experimentirenden das
Meiste thun, wie überhaupt selbst mit den besten In-
strumenten und Apparaten ohne Uebung und Geschick-
lichkeit ein genügendes Resultat niemals erwartet wer-
den kann. Manches verzerrte Bild hat oft lediglich durch
die Schuld des Photographen sein Aussehen erhalten,
der vielleicht im Besitze recht guter Instrumente ist.
Der grösste Fehler in dieser Beziehung besteht wohl
darin, dass man grössere Bilder und Portraits erzielen
möchte, als die Objective zu liefern bestimmt sind, und
dass man ferner den Apparat in einen unrichtigen Win-
kel zu dem aufzunehmenden Gegenstande aufstellt. Eine
andere gewöhnliche Ursache des Misslingens entsteht