Full text: Erfahrungen auf dem Gebiete der practischen Photographie

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nal-Gegenstande liegt, liegt er in der Camera Obsecura 
hinter demselben, wird von den sich durchkreuzenden 
Lichtstrahlen gebildet, welche ein umgekehrtes Bild geben. 
Darum ist auch, wenn das Objectiv gerade Linien 
gibt, die Verjüngung der Perpendicularlinie an den 
Aussen-Enden des Bildes vollkommen richtig und mehr 
oder weniger bemerkbar im Verhältniss zu dem grössern 
oder kleinern Winkel, welchen die Fläche des Bildes 
mit der Fläche des Gegenstandes bildet. Wenn. aber 
die Fläche des Bildes einen spitzen Winkel mit dem 
Gegenstande bildet, wie z. B. bei der Aufnahme eines 
Gebäudes von einer Anhöhe, so tritt das entgegenge- 
setzte Verhältniss ein, so dass die äusseren Linien nach 
oben breiter aus einander stehen, als jene nach unten. 
Kin derartiges Bild, in einem spitzen oder stumpfen 
Winkel in einer richtigen Entfernung vor das Auge ge- 
halten, wird die Linien wieder senkrecht erscheinen 
lassen. So ist auch beim Anschauen eines solchen 
Bildes wohl nicht zu behaupten, dass es fehlerhaft sei, 
obgleich es einen unangenehmen Eindruck macht. Bei 
der Aufnahme hoher Gebäude, als Kirchthürme etc. etc., 
welche wir, ohne den Kopf in den Nacken zu legen, 
nicht übersehen können, verlangen wir doch von dem 
Instrumente, dass es dieselben mit geraden Linien dar- 
stellt, und nennen das Bild mangelhaft, wenn solches 
nicht Statt findet. Um diesen Uebelständen so viel wie 
möglich zu begegnen, ist es gut, bei Aufnahme hoher 
Gebäulichkeiten den Apparat auf einen hohen Punkt 
zu stellen, das Objectiv so hoch als thunlich nach der 
oberen Seite der Camera zu schieben und es zu diesem 
Behufe auf ein verschiebbares Brett zu befestigen, so 
dass die Fläche des Bildes so viel als möglich zu dem 
aufzunehmenden Gegenstande parallel steht.
	        
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