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Sieb von Porzellan unter- einer Regenpumpe ausgewa-
schen, bis in der ablaufenden Flüssigkeit durch Lack-
muspapier keine Säure mehr zu entdecken ist.
Von Monkhoven schlägt in der 2. Auflage seines
Werkes „Trait€ g&n&ral de photographie“ vor, die Baum-
wolle, nachdem sie mit-Wasser gewaschen worden, mit
einer schwachen Ammoniakflüssigkeit zu behandeln, und
bemerkt, dass es gut ist, wenn die aufglöste Baumwolle
eine gelbe Farbe hat. Sollte diese gelbe Farbe nicht das
Resultat des Ammoniak sein? Die Waschung wird durch
Uebergiessen einer reichlichen Menge heissen Wassers
beendigt und das so erhaltene Präparat in warmem Luft-
zuge getrocknet. Aeusserlich unterscheidet sich dasselbe
von der gewöhnlichen Baumwolle nur dadurch, dass es sich
etwas härter anfühlt, und beim Auseinanderreissen ein
eigenthümliches, knirschendes Geräusch gibt. Die Baum-
wolle kann in kleinen Quantitäten angefertigt, und entweder
die obenbeschriebene Zeit, oder auch länger, den Wir-
kungen der Säuren ausgesetzt werden. Auf diese Weise
kann man verschiedene Sorten von Baumwolle erzielen,
die dann dem Collodion ebenso verschiedene Eigenschaften
verleihen. Einige haben anstatt der Baumwolle Hanf oder
schwedisches Löschpapier empfohlen, Andere Zusatz von
Wasser zu der Mischung von Schwefelsäure und Salpeter
bei längerer Einwirkung derselben auf die Baumwolle u. s.w.
Wir haben alle diese Recepte geprüft und können
keinem einen besonderen Vorzug einräumen. Bei der Be-
nutzung derselben Sorte von Collodion fielen die Resul-
tate bald gut, bald weniger befriedigend aus.
Bereitung des Collodion.
Man bringt in eine Flasche von eirca 1500 Cubik-
Centimeter Inhalt 20—30 Gramm der nach vorstehen-