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dem Verfahren zubereiteten Collodionbaumwolle und giesst
hierauf 1000 Gramm reinen, wasserfreien Schwefeläther,
schüttelt das Ganze wohl um, und gibt nach einer hal-
ben Stunde 250—300 Gramm reinen Alcohol von 36°
hinzu. Das Verhältniss des Alcohols kann man bei-
nahe ohne Maass abschätzen, wenn er nach und nach
unter starkem Schütteln hinzugegossen wird. Man be-
merkt dabei, wie die Baumwolle sich allmählig auflöst.
Zuweilen sind weniger als 250 Gramm Alcohol, zu-
weilen auch‘mehr, ja wohl gar 500 Gramm anzuwen-
den, indem die Quantitäten desselben durch. die Be-
schaffenheit des Aethers sowohl, als die des Alcohols
und der Baumwolle bestimmt werden. Um ganz sicher
zu gehen, ist es gerathen, Versuche im Kleinen anzu-
stellen, wobei man bald finden wird, auf welche Weise
die beste Auflösung zu erhalten ist. Sollte hierbei die
Lösung nicht gut von Statten gehen, so giesst man
einige Tropfen Wasser zum Alcohol, was vielleicht eine
gute Wirkung hat. Collodion, nach der gegebenen Vor-
schrift erzeugt, besitzt zum Gebrauche die nöthige Con-
sistenz, dennoch ist es gerathen, weil selten zwei :Ver-
suche. ganz genau dasselbe Resultat ergeben, mehr
Baumwolle, als oben angegeben, zu verwenden, denn
wenn das Collodion zu dick sein sollte, so kann man
es immer durch Zusatz von Aether und Alcohol (in
dem Verhältniss von 100- Aether zu 35 Alcohol) ver-
dünnen. Eine zu grosse Menge von Alcohol erzeugt,
besonders wenn er viel Wasser enthält, ein sehr dickes,
pappiges Collodion, welches für den Gebrauch nicht
tauglich ist, während zu wenig Alcohol einen harten
Ueberzug hervorbringt, schnell trocknet und leicht
Streifen bildet. Das Ganze ist so unbestimmt, dass
es beinahe unmöglich ist, für alle Fälle richtige Ver-