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auf der Stelle ein gutes Resultat. Wir stellten nun
wieder Versuche im‘ Treibhause an, erhielten aber wie-
der nur verschleierte Bilder. Ein anderes Mal trafen
wir einen Dilettanten, der in Verzweiflung darüber war,
dass es ihm nicht gelingen wollte, ein unverschleiertes
Bild zu erhalten. Er rauchte eine Cigarre. Wir empfah-
len ihm, Thüren und Fenster zu öffnen und frische Luft
eirculiren zu lassen, und sogleich hörte die Erschei-
nung auf.
Ein einziger Tropfen Ammoniak, das kleinste Theii-
chen Terpentin, verursachen in der Camera ein ver-
schleiertes Bild. Dämpfe von Essig und Chlor sind sehr
wirksam gegen die Einwirkungen von verdorbener Luft,
welche sich in der Camera erzeugt haben könnte.
Weil Höllenstein häufig verfälscht oder unrein im
Handel vorkommt, so rathen wir den Photographen,
denselben nur von solchen Chemikern zu kaufen, die
ihn für unsre Kunst anfertigen , oder ihn selbst
auf nachstehende Weise zu präpariren. Indem man
reines Silber in verdünnter Salpetersäure in einer Por-
zellanschale über der Spirituslampe auflöst, ist es gut,
wenn man die Schale durch einen umgestülpten Trichter
zudeckt.. Man setze das Gefäss in den Kamin, so dass
die Dämpfe durch den Schornstein entweichen können.
Ist das Silber ganz aufgelöst, so muss die Hitze ver-
stärkt werden, bis der ganze Ueberschuss von Säure
und Wasser verdampft, und der Höllenstein geschmolzen
ist. Jetzt giesse man ihn auf eine Porcellanfläche und
in diesen Zustande ist er zur Anfertigung von direet-
positiven Bildern zu gebrauchen. Will man ihn zu Ne-
gativs oder zum Druck anwenden, so muss er der Hitze
10—15 Minuten mehr ausgesetzt werden; durch dies
Verfahren wird ein Theil des salpetersauren Silbers in