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stehen kommt. Es versteht sich von selbst, dass die
Vorrichtung zur Bildung der Jodsilberschicht nur in
einem Zimmer angebracht werden kann, das eben nur
so viel Licht empfängt, als zum Arbeiten nothwendig
ist, und dass das Licht von einer Farbe ist, die nicht
nachtheilig auf die empfindliche Schicht einwirkt.
Um eine grosse, dünne Glasscheibe mit Collodion zu
überziehen, ist es nothwendig, dass man ein Gestell mit
Kugelbewegung anschafft, das hoch- genug vom Boden
sich erhebt, um bequem zu sein und das in alle mög-
lichen Stellungen gebracht werden kann.
Man muss sich mit einem brennenden Licht sehr in
Acht nehmen, wenn eine Platte mit Collodion überzogen
wird, weil diese Flüssigkeit leicht Feuer fängt; wir ar-
beiten nur bei Tageslicht an der Platte und können
alsdann auch leichter bemerken, ob dieselbe frei von Staub
ist. Keine Platte sollte an dem Orte geputzt werden,
wo sie mit Collodion überzogen wurde; wo dies geschieht,
sollen sich keine Möbel befinden, überhaupt alles ver-
mieden werden, was Staub erzeugt. Ein feuchtes Zimmer
ist eher von Staub frei zu halten, als ein zu trocknes.
Zu den andern Vorsichtsmaassregeln gehört, dass man
nicht plötzlich ein Glas aus der Hitze in die Kälte oder
umgekehrt bringt, ferner, dass man das Collodion nicht
eher auf das Glas gidsst, bis es die Electricität und
Wärme, die durch das Reiben hervorgebracht worden,
verloren hat. Man vermeide jeden Luftzug und gleich-
falls solche Räume, die mit übeln Gerüchen, Rauch
u. Ss. W. angefüllt sind.
Exposition in der Camera.
Wenn die: Camera scharf eingestellt und, falls man
mit deutschen Linsen arbeitet, die nöthige Correctur ge-