Full text: Erfahrungen auf dem Gebiete der practischen Photographie

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sich dafür interessiren. Nachstehendes Verfahren von 
Carron, aus Martin’s neuestem Repertorium, scheint uns 
gut und stimmt grösstentheils mit unsern Erfahrungen 
überein, Es heisst dort Seite 35: 
„Bei der Anwendung von trockenem Collodion sind 
die Manipulationen dieselben wie für feuchtes; der Un- 
terschied besteht blos darin, dass man das Jod-Silber, 
welches beim Austrocknen seine Empfindlichkeit für das 
Licht verliert, durch Chlor-Silber ersetzt. Das Chlor-Silber 
ist im trockenen Zustand so empfindlich wie im feuch- 
ten, und obgleich seine Empfindlichkeit nicht so gross 
ist, wie diejenige des feuchten, jodhaltigen Collodions, 
so bleibt sie doch noch grösser, als diejenige eines 
Collodions, das mittelst Zucker, Honig, hygroscopischer 
Salze u. s. w. conservirt wurde, welches überdies durch 
den Staub leicht beschmutzt wird.“ 
Carron’s Verfahren ist folgendes: 
Man nimmt von chemisch-reinem Collodion 100 
Cubikcentimeter, setzt 10 oder 12 bis 15 Tropfen Chlor- 
Jod zu und breitet es auf dem Glase aus; man taucht 
die Platte in ein Bad, welches 1 Theil salpetersaures 
Silber auf 14 Theile Wasser enthält; man wäscht die 
Platte mit gewöhnlichem Wasser, lässt sie abtropfen 
und trocknen. Wegen der sehr feuchten Witterung hat 
sie Herr Caron immer rasch am Ofen getrocknet; er 
weiss aber nicht, ob dies nothwendig geschehen muss, 
Man erzeugt nun das Bild in der Camera obscura oder 
mittels eines negativen Bilds. Hierauf nimmt man die 
Platte wieder einige Secunden durch das Bad von sal- 
petersaurem Silber, Man entwickelt das Bild mit Pyro- 
gallussäure, wie für feuchtes Collodion; das Bad besteht 
nämlich aus: Pyrogallussäure, 1 Gramm; Wasser, 300 
Gramm; Essigsäure, 10 Gramm. Mit folgendem Bad
	        
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