Full text: Erfahrungen auf dem Gebiete der practischen Photographie

und das Ganze mit Klammern auf einander befestigen. 
Eine Hauptbedingung ist, dass das positive Papier in 
inniger Berührung mit dem Negativ stehe und dass man 
die Veränderungen in der Farbe an den unbedeckten 
Rändern wahrnehmen kann. Wird der Druck aus dem 
Rahmen genommen, so müssen die tiefsten Schatten 
leicht bronecirt und die hellsten Partien blau erscheinen. 
Hierauf kann das Bild, wenn das Papier mit Stärke, Ge- 
latine u. s. w. zubereitet war, in kaltem Wasser, und wenn 
es mit Albumin oder ohne alle fremde Substanzen be- 
handelt war, in heissem Wasser gewaschen werden. Das 
Bild erhält, nachdem es 1—2 Minuten gewaschen ist, 
eine dunkelpurpurröthliche Farbe. Wenn das Färbungs- 
bad eine ziemliche Menge von unterschwefligsaurem 
Natron enthält, so kann das Bild sogleich in das Bad 
getaucht werden; ist das Gegentheil der Fall, so bringt 
man es zuerst in ein mässig starkes unterschwefligsaures 
Natronbad (20 Salz in 100 Wasser), welches wenig oder 
fast kein Silber enthält, und hierauf ins Färbungsbad. 
Sobald die Broncefarbe ihren Glanz verloren hat, wird 
das Bild fertig und gehörig gefärbt sein. Ist es nicht in 
allen seinen Theilen vollkommen, so liegt die Schuld am 
Negativ, und man muss dann allerlei kleine Kunstgriffe 
anwenden, als Beschatten der durchsichtigsten Theile und 
Beleuchtung der undurchsichtigen vermittelst eines Brenn- 
glases, um ein gutes Bild zu erhalten. Da diese Ver- 
richtungen aber sehr viele Aufmerksamkeit in Anspruch 
nehmen, so ist es viel zweckmässiger, das Negativ zu ver- 
werfen und ein neues zu machen. Kommt das Bild aus 
dem Färbungsbad, so ist es auch fixirt und muss scharf 
ausgeprägte Unterschiede zwischen Licht und Schatten 
aufweisen. Jetzt lasse man es in einer gehörigen Menge 
Regenwasser so lange liegen, bis jede Spur von unter- 
Hr
	        
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