Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (1. Band)

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en B. Die Thätigkeit der Arbeitgeber zur Verbesserung der Wohn- 
yerhältnisse der Arbeiter, 
uf Noch weit wirksamer als die Vereinsthätigkeit hat sich die 
Privatthätigkeit der schweizerischen Unternehmer erwiesen, um 
5 der Wohnungsnöth vorzubeugen, wodurch zugleich das eigene 
geschäftliche Interesse der Betheiligten wesentlich gefördert wor- 
den ist. Der Bau von Arbeiterwohnungen durch den Fabrikherrn 
kommt in der westlichen Schweiz nur ausnahmsweise Vor, wäh- 
rend solche Unternehmungen um so häufiger angetroffen werden, 
je weiter man von Westen nach Nordosten gegen den Bodensee 
zuschreitet. Es liegt dies eben daran, dass in der nordöstlichen 
Schweiz die Grossindustrie vorherrscht, während die wichtigste. 
Industrie der Westschweiz — die Uhrenindustrie — vorzüglich 
Hausindustrie ist. 
Nur zwei Beispiele aus der französischen Schweiz sind zu 
unsern Ohren gekommen. Der Besitzer der bekannten Choco- 
ladenfabrik Ph. Suchard in Serriere (Neuenburg) hat, wie er uns 
schreibt, für ‚eine grosse Anzahl der verheiratheten Arbeiter 
Wohnungen bauen, resp. umändern lassen, welche zu sehr billigen 
Preisen vermiethet werden; ferner sind für unyerheirathete Ar- 
beiter und Arbeiterinnen Schlafsäle eingerichtet worden, die mit 
eisernen Betten, mit guten Matratzen und Decken versehen sind 
und in denen auf grosse Reinlichkeit und Ordnung gehalten wird. 
Ferner hat die Usine du Boiron (Waadtland) Schlafsäle 
eingerichtet, in denen ein Theil ihrer Arbeiter beherbergt wird. 
In den Kantonen der Ostschweiz ist es ausserordentlich 
schwer, von allen Fällen Kunde zu erhalten. Wir berichten 
wenigstens über die grosse Mehrzahl der gemachten Versuche, 
welche uns mit grosser Bereitwilligkeit, hier und da unter Bei- 
fügung von Baurissen beschrieben und theilweise von selbst in 
Augenschein genommen sind. 
Während die Herstellung von Arbeiterwohnungen mit Hülfe 
von Baugenossenschaften vorzugsweise von den Städten ausgeht, 
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