Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (1. Band)

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SE zum Schlafen c) luftreine, zweckmässig ventilirte Zimmer zum 
Arbeiten und führte als Thatsache, dass die Milch alle Bestand- 
CN, theile enthält, welche der Mensch zu seiner gesunden, körper- 
1Er lichen und geistigen Existenz nöthig habe, sein eigenes Beispiel 
\T- an, da er auf Anrathen seines Hausarztes und des Professor 
Liebermeister in Basel nach einer schweren Krankheit neun 
im Monate einzig und allein von Milch. gelebt und täglich 6—8 
ber Schoppen Milch getrunken habe und dieser Kur seine Gesund- 
ber heit verdanke. Gleichzeitig machte er uns darauf aufmerksam, 
dass in seiner Nähe Herr Miller, Director der Papierfabrik 
cn in Biberist (Kanton Solothurn), bereits angefangen habe, eine 
Landwirthschaft zu betreiben, Kühe zu halten und seinen Ar- 
ch beitern so viel Milch als in seinen Kräften stehe zu liefern. — 
N- Diese Mittheilung hat uns zu weitern Nachforschungen veranlasst, 
(er wodurch wir in den Stand gesetzt sind, in den Kantonen Solo- 
us thurn, Aargau, Zürich, Glarus, St. Gallen mehrere solche Einrich- 
bh tungen der Verbindung von Milchwirthschaften und Fabriken zum 
ür Besten der Arbeiter nachzuweisen. Zunächst hat Herr Director 
U Miller in Biberist die Güte gehabt, uns den ganzen Plan und die 
DS; Zeichnung seiner neu projectirten Sennerei einzusenden, indem er 
ch darüber schreibt: »Gute Früchte erwarte ich von unserer Sennerei, 
mit der ich 80—100 Mass Milch zu 24 Centimes liefern zu können 
hoffe, was namentlich dem Nachwuchse unserer Arbeiter sehr zu 
statten kommen wird, da die Käsereien und andere Milchvertil- 
- gungswirthschaften dieses edle Nahrungsmittel beinahe unerhält- 
‘9 lich machen.« (NB. Man wird den Preis der Mass Milch ä 1!/, 
5 Liter von der Kuh weg wohl sehr bald fast überall auf circa 
be 30 Centimes steigen sehen.) 
7 Wohl die bedeutendste mit einer Fabrik verbundene Milch- 
S wirthschaft ist diejenige der Spinnerei und Weberei von J. C. 
Jenny zur Ziegelbrücke (Niederurnen, Kt. Glarus), welche 28—30 
S Kühe hält, deren Milch in reinster bester Qualität an 40 — 50 
; Arbeiterfamilien und an einige Einzelpersonen ausgemessen wird. 
/ Herr Rathsherr Jenny schreibt uns darüber: »Bis Ende 1870 ver- 
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