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betreibt, sondern sich mit Spezereihandlungen, Metzgern und
Bäckern in Verbindung gesetzt hat, die ihr von allen durch
Gesellschaftsmitglieder bezogenen Waaren gewisse Procente ver-
güten. Dieses Benefice wird dann jährlich im Verhältniss des
Consums unter die Mitglieder vertheilt. Vor einigen Jahren hat
diese Gesellschaft beschlossen, eine Unterstützungskasse zu
gründen, damit sich ihre Mitglieder in den Tagen der Noth
selbst unterstützen können. Die Beiträge zu dieser Unterstützungs-
kasse werden am Ende des Jahres von dem Guthaben der Mit-
glieder abgezogen und zwar nur im Betrage von 3 Procent. Es
ist dies eine Art Assecuranz gegen Unglücksfälle, deren Prämien
den Kunden der Consumgesellschaft mithin eigentlich gar kein
Opfer kosten.
Es ist uns aus vielen Theilen der Schweiz von Fabrikanten
über günstige Erfolge der in ihren Gemeinden errichteten Consum-
vereine berichtet worden.
Mehrere Arbeitervereine haben förmliche Arbeiterküchen
gegründet, die aber gewöhnlich nur zur Benutzung der Vereins-
mitglieder bestimmt sind und daher eher den Namen von Speise-
gesellschaften verdienen. Dies ist z. B. der Fall beim deutschen
Arbeiterverein in Genf und Zürich. Auch für die Mitglieder
der Grütlivereine bestehen an einzelnen Orten Speisegesellschaften,
nämlich nach dem neuesten Berichte in Bern, Lausanne und
Genf. Von der letzteren wird gesagt, dass sie 140 Mitglieder
zähle und bei guter Organisation in finanzieller Hinsicht auf
gutem Fusse stehe.
Am besten scheinen die Consumvereine da zu gedeihen, wo
sie von den Arbeitern selbst gegründet sind und verwaltet werden,
was an vielen Orten der Fall ist. So schreibt uns Herr Caspar
Honegger in Rüti:
»Durch die Initiative einiger Meister und Arbeiter unserer
Fabrik sind in Rüti ein Verein für Aetienbäckerei und ein Arbeiter-
verein in’s Leben gerufen worden. Letzterer Verein besorgt den
Ankauf en gros der wichtigsten Lebensmittel.«