Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (1. Band)

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der Schnapshandel in den Geschäftsbereich vieler Consumvereine 
gezogen wird. 
Nicht viel günstiger urtheilt der Glarner Correspondent der 
schweizerischen gemeinnützigen Gesellschaft über das Wirken der 
Consumvereine, indem er schreibt: »Eine wesentliche Erleichterung 
der ärmeren Klassen tritt nicht immer an den Tag, indem bald 
der Preis der Waare nicht viel niedriger steht als unter den 
Händen gewöhnlicher Verkäufer, bald die Waare, wenn auch 
einige Rappen billiger, auch gerne um so geringer ist, und end- 
lich die leidige Speculationssucht bei den Consumvereinen wie 
bei Privaten nicht aus dem Spiel kommt und auch bei diesen 
im Dienst der Gemeinnützigkeit stehenden Instituten die grösst- 
mögliche Dividende nicht selten erhascht werden will, anstatt 
den Zweck und den Ruhm darin zu suchen, auf einen grössern 
Gewinnantheil zu verzichten und dagegen der armen Person und 
armen Familie die Sachen billiger und auch besser zu liefern.« 
— Kin dritter Bericht eines Arztes in Mollis bemerkt: »Unsere 
zahlreichen Consumvereine creditiren alle ein bis mehrere Monate. « 
C. Massregeln des gemeinnützigen Publikums zur Verbesserung der 
Ernährungs VErhÄLtISSE, 
Volksküchen, 
Die schweizerische Gemeinnützigkeit hat sich zur Verbesse- 
rung der Volksnahrung insbesondere mit der Einrichtung von 
Volksküchen beschäftigt. Man hat damit sehr verschiedene Er- 
fahrungen gemacht. In einigen Kantonen, wie z. B. Zürich, Thur- 
gau, Glarus, sind mehrere solcher Volksküchen wieder eingegangen, 
in andern gedeihen sie gut und leisten dem Publikum grossen 
Dienst. Insbesondere hat sich an verschiedenen Orten die Ver- 
bindung von Volksküchen mit Consumwereinen bewährt. — 
Da die St. Galler Volksküche unter allen ähnlichen schwei- 
zerischen Anstalten am besten zu gedeihen scheint, so erwähnen 
ze
	        
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