Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (1. Band)

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Der Zuspruch hat im neuen Lokal zugenommen und beson- 
ders auffallend in den Herbstmonaten, so dass die Räumlichkeiten 
zu klein waren. — Die Zahl der Personen, gross und klein, die 
durchschnittlich täglich die Volksküche besuchen, sind 260 bis 
300 und solche, die. die Speise abholen, 80—100, ja bis 150 
Personen. 
Die Speisen sind: Rindfleisch, Schweinefleisch, geräuchertes 
und Sulzfleisch, Schüblinge, Würste, Kalbsgekrös und Kalbsgestell; 
Gemüse: Kartoffeln (abgekocht, gebraten, verdämpft), Salat, 
Bohnen, Kohlraben, Kohlrüben, Sauerkraut, Linsen, Maccaroni, 
Aepfelschnitze; Suppen: Fleisch-, Gersten-, Reis-, Erbsen-. 
Preise: Suppe, eine ganze Portion (halbe Mass), 10 Öts., 
1/, Portion 5 Cts.; Gemüse, grössere Portion 15 Cts., Kartoffeln 
10 und 5 Cts.; Fleisch, die Portion 30 Cts. 
Der Jahresverkehr der Volksküche war in den Jahren 1868 
bis 1872 folgender: 
1868 Fr. 25058. 42. 
1369 » 32062. 38. 
1870 > 2346571. 
1871 » 25315. 26. 
1872 » 283273. —. 
Neben der eben beschriebenen, durchaus auf geschäftlicher 
Grundlage organisirten Volksküche besteht in St. Gallen noch eine 
mehr auf dem Princip der Wohlthätigkeit beruhende Suppen- 
anstalt, welche schon 1847 von gemeinnützigen Männern gegrün- 
det wurde, um dem Arbeiterstande eine kräftige billize Kost zu 
liefern und den Haushaltungen Zeit und Holz zu ersparen. Diese 
Suppe kann auch in die Häuser abgeholt werden. Anfänglich 
wurden die Lokalitäten der Kasernenküche benutzt, da dieselbe 
jedoch in den Monaten März und April für Militärzwecke gebraucht 
wurde, so nahm man darauf Bedacht, ein eigenes Gebäude zu 
erwerben, und brachte darüber hinaus noch ein Capital von 
13000 Fr. durch freiwillige Beiträge zusammen. Die Zinsen dieses 
Capitals im Betrage von 585 Fr. und eine alljährlich von der
	        
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