Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (1. Band)

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Wir wenden uns nach dieser Abschweifung wieder zur Ver- 
breitung der Hauptindustrien in der Schweiz selbst. E 
Nach der Baumwollindustrie hat die Seidenindustrie die H 
nächst grösste Bedeutung für die Schweiz erlangt. Für die Seiden- st 
zucht haben nur die Kantone Tessin und Wallis einige Bedeu- 5} 
tung. Die Seidenfabrikation zerfällt in die Floretspinnerei, Näh- ve 
seide-Fabrikation, Seidenzwirnerei, Seidenweberei, Appretur und 
Färberei. Die Zahl der schweizerischen Floretspinnereien, welche Bı 
sich mit dem Kämmeln und Verspinnen von Seidenabfällen be- ZU 
schäftigen und besonders die unter dem Namen »>Chappe suisse« K 
bekannten feinsten Floretgespinnste liefern, wird in dem Bolley- Ki 
schen Bericht auf 21 und die Arbeiterzahl auf 4-—5000 ange- du 
geben, welche sich auf die Kantone Zürich, Basel, Luzern, Schwyz, Zä 
Uri und Unterwalden vertheilen. — Die Seidenzwirnereien haben in 
sowohl in Nähseide als auch namentlich im Tramefach für die 10 
Webereien in neuerer Zeit grossen Aufschwung genommen und in 
die Zahl der darin beschäftigten Arbeiter beträgt allein im th 
Kanton Zürich etwa 4000, während man in Basel 983 Arbeiter de 
im Jahr 1870 zählte. SCH 
Viel wichtiger ist indessen: die Seidenweberei, welche in die ge 
Weberei von Seidenstoffen und von Seidenbändern zerfällt. Die Fabri- Ba 
kation von Seidenstoffen hat ihren Hauptsitz in Zürich, von wo aus Lv 
sie nach und nach in die Kantone Zug, Uri, Schwyz, Unterwalden, Sal 
Aargau, St. Gallen, Schaffhausen, Bern vorgedrungen ist. Es be- tig 
stehen in diesen Kantonen zwar auch selbstständige Geschäfte, lie 
allein die meisten Arbeiter sind mit ihren Webstühlen für Ge 
Züricher Fabrikanten beschäftigt. Die Zahl der auf die Seiden- sei 
stoffindustrie angewiesenen Arbeiter: Winder, Zettler, Weber 5 
ohne Färber, Appretirer, Fergger und andere Angestellte in den kö 
Fabriken wird in dem Bolley’schen Bericht auf mindestens 36,000 Pr 
angegeben. Nach einer von der Züricher Seidenindustrie-Gesell- ZUS 
schaft im Jahre 1855 vorgenommenen Statistik waren damals 
25,291 Handwebstühle für die Züricher Seidenweberei thätig, du 
wovon 90°/, in dem Kanton Zürich und etwa 10% in den ZW 
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