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E, Kosthäuser für ledige männliche Arbeiter,
= Kanton Solothurn. Aus dem Kanton Solothurn besitzen
wir ein Einnahmen- und Ausgabenbudget für ledige Arbeiter,
welches von der Firma C. F. Bally in Schönenwerd aufgestellt
wird und schon deshalb als massgebend zu betrachten ist, weil
die angesetzten Einnahmen wirklich ausbezahlt und die Haupt-
sache des Unterhaltes, Kost und Logis, für den ausgesetzten
; Preis wirklich geliefert wird. Die Schuhfabrik C. F. Bally hat
nämlich eine besondere Anstalt, die Pension Falkenstein in
Nieder - Gösgen, gegründet mit dem Zwecke, »Knaben von 14
bis 18 Jahren, die sich für die Schuh-Industrie ausbilden wollen,
unter Aufsicht in Kost und Logis zu nehmen und zugleich für
5 deren Erziehung zu sorgen.« Sie stellt nun für diese jungen
ee Leute folgendes Budget für eine zweijährige Lehrzeit auf:
Voraussichtliche Einnahmen und Ausgaben eines Lehrknaben
während der zweijährigen Lehrzeit.
ER Einnahmen.
DD
— Der durchsehnittliche Verdienst eines Lehrlings ist:
5 im 1. Jahre Fr. 500 ; . )
= in? RO | in.2 Jahren X. ar. 1800.
= Es gibt nun Lehrlinge, die weniger, aber auch solche,
> die mehr verdienen; es hängt dies von der Befähigung und
Ws dem Fleisse jedes Einzelnen ab; selbstverständlich werden die
s trägen, gleichgültigen und untauglichen entlassen.
5 Ausgaben.
Sn Dieselben berechnen sich:
Ts 1. für Kost”und Logis pr. Woche ä Fr. 7, pr. Jahrä Fr. 365
S 9. für Anschaffung von Kleidern und Schuhen ä ca 80
en 3. Tür Wäsche. . . zn LE LO
Re 4. für Taschengeld und kleine Ausgaben. 35
S im Jahr auf Fr. 500
Ze in 2 Jahren auf Fr. 1000.
= Somit wäre nach der 2jährigen Lehrzeit eine muthmass-
= liche Ersparniss von... 0 A Fr. 300.
Nach der Lehrzeit im dritten Jahr soll ein Arbeiter täglich Fr. 2. 70
bis Fr. 4, sogar noch mehr, je nach seinen Leistungen, verdienen.
Schönenwerd im Januar 1873. C. F, Bally.
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