Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (1. Band)

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vorherrschend geworden ist, aber doch viele vereinzelt liegende D 
Etablissements von Wollspinnereien und Wollstofffabriken, nament- n 
lich in den Kantonen Schaffhausen, Zürich, Aargau, Bern, Solo- ; 
thurn, aufzuweisen hat. Insbesondere scheint diese Industrie 
neuerdings in dem durch seine Wasserkräfte mehr und mehr zu 
einer Industriestadt emporstrebenden Schaffhausen aufzublühen. 
Die im Vorstehenden erwähnten Faserstoff-Industrien haben 3 
die Bleicherei, Färberei, Druckerei und Appretur zu wirksamen 
Hülfsgenossen. Diese Erwerbszweige haben mit der grossen Ent- d 
wicklung der Baumwoll- und Seidenindustrie Schritt gehalten Yi 
und beschäftigen ebenfalls viele Hände. Sie lehnen sich der Haupt- S 
masse ihrer Produkte nach an die Webereien der einzelnen Kan- A 
tone und arbeiten wohl der Mehrzahl nach auch für den Export. it 
In der Druckerei hat der Baumwolldruck grössere Bedeutung er- 0 
langt und beschäftigt durchschnittlich über 9000 Personen in A 
mehr als 40 Etablissements. Die Hauptplätze für diese Industrie mn 
sind gegenwärtig der Kanton Glarus, nach ihm folgt Zürich, H 
Thurgau, St. Gallen, Appenzell A. Rh., Aargau, Bern und Neuen- x 
burg. Die Hauptmethode der im Kanton Glarus heimischen 
Druckerei ist der Tafeldruck oder Handdruck. Die Zahl der 
Drucktische beträgt über 4000. — Der Kanton Glarus, welcher Ki 
nach der Volkszählung vom 1. Decbr. 1870 35,150 Einwohner li 
hatte, beschäftigte nach dem Bericht der zweiten Fabrikinspeetion ni 
vom Jahr 1869 allein in den Druckereien 5914 Personen, dar- w 
unter 821 Kinder. Im Hause arbeiteten ca. 200 Personen. Der SC 
neueste Fabrikinspectionsbericht von 1873 bemerkt, dass bei den Zt 
gegenwärtig ungünstigen Verhältnissen der Druckerei ein grosses wW 
Schwanken in der Arbeiterzahl eingetreten sei, dass der Nach- w 
wuchs an jungen Druckern und Streichern bedeutend abgenom- 
men habe und sich immer mehr junge Leute den Spinnereien 
und Webereien zuwenden, welche durch die Stetigkeit der Be- . 
schäftigung ihrer Arbeiter grosse Anziehungskraft ausüben. Die 
Gesammtsumme der Fabrikarbeiter des Kantons Glarus wird in 
dem Fabrikinspeections-Bericht von 1869 auf 9629 angegehen. 
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