Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (1. Band)

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‘her Diese gleichmässige Lufterneuerung und Luftreinigung lässt auch eine gleich- 
mässige Regulirung der Zimmertemperatur und des Feuchtigkeitsgrades, 
ee soweit es zum Fabrikbetriebe nothwendig ist, zu. 
Sn Nur bei ganz kleinen Etablissements, bei welchen keine Triebwerke 
| vorhanden sind und eine besondere Verunreinigung der Luft nicht statt- 
mg) findet, könnte allenfalls ein täglich halbstündiges Oeffnen der Fenster 
bik- genügen. 
il 2) Die Temperatur ist in manchen Lokalen, Appreturen, Schlichtereien etc. 
hter zu hoch, erschöpft den Arbeiter. Da zugestandenermassen auch bei niedri- 
fuhr gerer Temperatur gearbeitet werden kann, so scheint die übermässige Er- 
jen6 höhung derselben häufig nur Folge von Unachtsamkeit und Gleichgültigkeit 
pfen zu sein. Die näheren Angaben, wie weit die Herabsetzung stattfinden kann, 
die hat dasjenige Mitglied gemacht, welches die physikalischen Beobachtungen 
hen vornahm. Als einfache Mittel zu diesem Endzwecke erscheinen neben den 
MET Luftzügen das Anbringen von Vorhängen gegen zu grelles Sonnenlicht, Ent- 
. fernen der Vorfenster während des Sommers und das einfache Abkühlen der 
vn Warmhängen und Ziegelöfen vor dem Betreten durch die Arbeiter. 
He 3) Sollte es sich zeigen, dass wegen der Natur des Industriezweiges 
Arnd. oder wegen älterer Konstruktion der Maschinen, einzelne, die Gesundheit 
den, besonders gefährdende Arbeiten, z. B. in den Appreturen, bei den Batteurs 
Arch, und Karderiemaschinen, nicht abgeändert werden können, so sollte unter 
nik den Arbeitern abgewechselt werden in der Weise, dass denselben für die 
Oel: eine Häifte der Zeit leichtere Arbeit angewiesen würde. 
bge- 4) Färbereien und Wäschereien sind zur Winterszeit zu heizen. , Theorie 
ıicht und Erfahrung spricht dafür, dass die daselbst vorkommenden häufigen 
eist, rheumatischen Beschwerden dadurch vermindert werden können“**). 
— 5) In den Phosphorzündholzfabriken sind die Räume zur Bereitung des 
Phosphorbreies, zum Eintauchen der Hölzer und Trocknen derselben genau 
zu ventiliren und sicher und sorgfältig von den Packzimmern abzuschliessen. 
nger Minderjährige unter 16 Jahren dürfen nur in den letztern, oder besser gar 
eUrS nicht verwendet werden. Personen mit schadhaften Zähnen sind zur Arbeit 
ner- nicht zuzulassen, und bei Spuren von Kieferkrankheit soll sofort ärztliche 
ad 3 Hülfe gesucht werden. 
falls 
chen 
jahr warmen Jahreszeit, wo die Luftheizung nicht gebraucht wird, nur einzig die 
aden Ventilation in der Karderie genügend, weil daselbst eine den Abzugskanälen 
beit. gegenüber sich befindliche Thüre offen steht, während eine solche in den 
Die Spinnsälen mangelt. Dieser Umstand bewirkt auch die höhere Temperatur 
g in der Spinnsäle. 
)sser **) Der Berichterstatter verweist die Leser auf die Mittheilungen der 
Kar- Druckerei und Färberei von Rieter, Ziegler & Co. in Richtersweil, welche 
der das Gegentheil erfahren haben. 
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