Full text: Arbeiterverhältnisse und Fabrikeinrichtungen der Schweiz (1. Band)

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lie so ist 12stündige Arbeitszeit eine Verbesserung; steht aber das Gegen- 
ns theil zu erwarten, so heisst Verminderung des Lohnes verminderte Möglich- 
keit der Anschaffung der nothwendigsten Lebensbedürfnisse. 2 Fr. betrachte 
en ich als Minimum für einen erwachsenen männlichen, und 1 Fr. 50 Cits. für 
einen weiblichen Arbeiter (welches Minimum leider nicht überall erreicht 
- wird) um einen gehörigen Lebensunterhalt für den Fabrikarbeiter zu ermög- 
lichen. 
en 11) Ich beantrage obligatorische Einführung von Krankenkassen, denn 
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Te ohne solche sind die Arbeiter hülflos oder die Armenpflegschaften zu sehr 
er in Anspruch genommen, oder die Aerzte, welchen der Staat gebietet, ohne 
Unterschied bei Tag oder Nacht, bei Reich oder Arm, Jedermann die ver- 
Jangte Hülfe zu leisten, ungebührlich in Mitleidenschaft gezogen. 
th, 12) Für keine Arbeiterklasse ist das Vorhandensein öffentlicher Bade- 
ist, anstalten nothwendiger als für die Fabrikarbeiter. Vorschläge zu gesetz- 
nd lichen Bestimmungen über diesen Punkt mache ich zwar nicht, empfehle aber 
rd, denselben Behörden, gemeinnützigen Gesellschaften und wohlhabenderen 
en. Gemeinden mit zahlreicher Fabrikbevölkerung zu angelegentlicher Würdigung 
len und Berücksichtigung. » 
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zer Ausser den im Kanton Thurgau beobachteten Uebelständen 
sind uns aus andern Kantonen nicht nur ähnliche, sondern auch 
rzt noch weitere gesundheitsschädliche Wirkungen und mehr oder 
Nr weniger erfolgreiche Versuche zu deren Abhülfe mitgetheilt worden. 
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Ys- Zunächst berichten wir, dass wır uns durch den eigenen 
ber Augenschein bei Besuchen von Spinnereien in den Kantonen Zürich, 
der Zug und Aargau überzeugt haben, dass die Entwicklung von Staub 
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Den in der Karderie und in denjenıgen Arbeitssälen, wo die Remigung 
Jen der Wolle im Wolf erfolgt, je nach den Maschinen und der Kon- 
ck- struktion vonfAbzugskanälen eine überaus verschiedene ist. Einige 
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N © dieser Lokale fanden wir beinahe staubfrei, hoch und trefflich 
ftig ventilirt und das Aussehen der Leute sehr befriedigend, während 
zen uns der Chef mittheilte, dass bei den früheren Einrichtungen und 
bei den ältern schlechtern Maschinen die mit der Reinigung der 
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ok Wolle beschäftigten Arbeiter selten älter als 38 Jahre geworden seien. 
Unter den gesundheitsgefährlichen und mit wirklichen Gift- 
He stoffen arbeitenden Fabriken bieten die Zündholzfabriken 
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ter wohl die grössten Uebelstände, wie sich aus den Berichten der 
nt- verschiedensten Kantone, in denen diese Industrie betrieben wird, 
ibe, ergibt.
	        
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